Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Am Boden zerstört

Fußball 48 Stunden nach dem Erreichen der 2. Relegation­srunde zur Kreisliga weicht beim SSV Neumünster-Unterschön­eberg nach einer 0:5-Schlappe der Freude die Ernüchteru­ng

- VON OLIVER REISER

Die Freude war nur von kurzer Dauer. 48 Stunden nachdem SSV Neumünster-Unterschön­eberg in der Relegation zur Kreisliga Donau den SV Ettenbeure­n mit 3:1 eliminiert hatte, gerieten die BlauWeißen gegen den TSV Hainsfarth mit 0:5 unter die Räder. Die Mannschaft von der äußersten westlichen Augsburger Landkreisg­renze hatte gegen Vizemeiste­r der Kreisklass­e Nord 1, der unmittelba­r an der Grenze zu Mittelfran­ken beheimatet ist, nicht den Hauch einer Chance.

Da konnten die vielen Fans des SSV Neumünster-Unterschön­eberg noch so lange „hier regiert der SSV“skandieren, das Kommando auf dem Platz hatte der TSV Hainsfarth. Fast ein Klassenunt­erschied. Gegen die wesentlich besser Spielanlag­e, die körperlich­e Überlegenh­eit und Schnelligk­eit versuchte der Vizemeiste­r der Kreisklass­e West 2 zunächst nur, das Tempo aus dem Spiel zu nehmen. Doch nach 14 Minuten war es bereits passiert. Florian Hensolt hatte sich gegen den unorthodox aus seinem Tor eilenden Mathias Kempter durchgeset­zt und die Kugel kullerte Richtung Tor. Thomas Wink kratzte sie zwar noch von der Linie, doch anstatt den Ball irgendwo ins Nirwana zu dreschen, vertändelt­e er das Leder wieder und der Hainsfarth­er bedankte sich mit dem 0:1. Die einzige SSV-Chance der ersten Halbzeit hatte Simon Weschta, der eine Flanke von Pascal Schrodi aus spitzem Winkel direkt auf TSV-Keeper Maximilian Jung schoss (19.).

Als die Neumünster­er Hintermann­schaft nach einem schnell ausgeführt­en Freistoß nicht im Bild war und Daniel Hensolt mühelos zum 0:2 einschoss (26.), reagierte SSVSpieler­trainer Johannes Walter und wechselte sich selbst sowie Patrick Neubauer ein. Dass Walter schonwenig­e Minuten später mit einem Muskelriss wieder runter musste, und sich Anton Fritz in der Nachspielz­eit der ersten Hälfte bei einem weiten Ball gewaltig verschätzt­e, so dass Daniel Hensolt freie Bahn zum 0:3 hatte, zeigte, dass es ein gebrauchte­r Tag für die Zusamtaler war. „Solche Fehler dar man nicht machen“, konstatier­te Altenmünst­ers Bürgermeis­ter Bernhard Walter, während die Hainsfarth­er Fans schon sangen: „Ihr könnt nach Hause fahren.“

Ganz so weit war es noch nicht, denn der SSV kratzte unter der permanente­n Anfeuerung seiner Anhänger nochmals all seine Körner zusammen. Außer einem Kopfball des unermüdlic­hen Simon Weschta, der am Außennetz landete (55.), sprang jedoch nichts heraus. Nach einem Foul an David Lörcher hätte es an anderen Tagen vielleicht Strafstoß geben können (64.). So nutzte Daniel Hensolt, der ehemalige Torjäger des Landesligi­sten TSV Nördlingen, den vierten Fehler – diesmal von Lörcher – zum 0:4 (73.) und drei Minuten vor Schluss lief Nico Leister von der Mittellini­e aus auf und davon und netzte zum 0:5 ein. Der Neumünster­er Freude war endgültig Ernüchteru­ng gewichen. SSV Neumünster Unterschön­eberg:

Kempter – K. Rauner, Fritz, Wink, Lörcher, Litzel, Heinle, P. Schrodi, T. Rauner, J. Schrodi, Weschta. (Walter, Neubauer, Law son). TSV Hainsfarth: Jung – Härtle, Schneid, L. Hertle, N. Hensolt, Sitta, Leister, Hoff mann, D. Hensolt, D. Hertle, F. Hensolt. (Handel, Gramm, Berger) Tore: 0:1 F. hensolt (14.), 0:2 D. Hensolt (26.), 0:3 D. Hensolt (45.+1), 0:4 D. Hen solt (43.), 0:5 Leister (87.).– Schieds

richter: Jürgen Thiel. – Zuschauer: 600 in Lutzingen.

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Foto: Marcus Merk Am Mittwochab­end hatten sie noch gefeiert, gestern brauchten die Spieler des SSV Neumünster Unterschön­eberg Trost. Bei der 0:5 Schlappe gegen den TSV Hainsfarth hat ten sie nicht den Hauch einer Chance.

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