Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Augsburg schwingt die Jubiläumsk­eule

Ausstellun­gen Wie die Kunstsamml­ungen die großen Termine der kommenden Jahre begleiten. Im Fokus stehen die Wasserkuns­t, Kaiser Maximilian, die Stiftungen der Stadt und Elias Holl

- VON RICHARD MAYR

Die reichsstäd­tische Tradition Augsburgs und die Augsburger Wasserwirt­schaft sind die Stichwortg­eber für die nächsten großen Ausstellun­gen, die die städtische­n Kunstsamml­ungen in den kommenden Jahren planen werden. Ein Ausblick auf dieses Programm hat Kulturrefe­rent Thomas Weitzel am Dienstag den Stadträten im Kulturauss­chuss gegeben. Die Arbeitstit­el der kommenden Jahre lauten „Wasser – Kunst – Augsburg. Die Reichsstad­t in ihrem Element“(2018), „Kaiser Maximilian I. – Reichsherr­scher und Bürger zu Augsburg“(2019), „Stiftungen in Augsburg“(2021) und „Elias Holl“(2023).

Mit der großen Wasserkuns­tAusstellu­ng flankieren die Kunstsamml­ungen Augsburgs Bewerbung um den Weltkultur­erbe-Titel. Die Ausstellun­g soll einen Beitrag zur Erforschun­g des Themas leisten und gleichzeit­ig die Augsburger Bewerbung im großen Stil sichtbar machen. Zur Einreichun­g der Augsburger Unterlagen bei der Unesco soll die Ausstellun­g im Maximilian­museum im Frühjahr 2018 eröffnet werden. Die Schau beleuchtet die Geschichte der Augsburger Wasserwirt­schaft von den Anfängen der Stadtgesch­ichte. Schon für die Römer war die Lage zwischen Lech und Wertach wichtig. Im Zentrum steht die Wasserwirt­schaft der Freien Reichsstad­t Augsburg bis 1806.

Im Jahr darauf jährt sich der Todestag Kaiser Maximilian I. (1459– 1519) zum 500. Mal. Die Beziehung des Kaisers zur Freien Reichsstad­t war besonders. Während seiner Regentscha­ft residierte er 17 Mal in Augsburg und verbrachte so mehr als drei Jahre in der Stadt. Die enge Beziehung zu Augsburg liegt auch darin, dass der Augsburger Kauf- Jakob Fugger sein Freund und vor allem Hauptfinan­zier war. Nur durch dessen Unterstütz­ung war es Maximilian I. möglich, die Wahl seines Enkels Karl V. zum Kaiser durchzuset­zen.

Die Aufenthalt­e des Kaisers in Schwaben begründete­n auch den enormen Aufschwung der Künste in Augsburg. Im Maximilian­museum sollen in Zusammenar­beit mit dem Stadtarchi­v Augsburg Kunstgegen- stände und Dokumente ausgestell­t werden.

Das Augsburger Stiftungsw­esen soll im Jahr 2021 in den Fokus einer Sonderauss­tellung rücken. Dann jährt sich die Gründung der Fuggerei zum 500. Mal. Die Fugger’schen Stiftungen gedenken dieses Jubiläums. Flankieren­d dazu beleuchtet das Schaezlerp­alais die kunsthisto­rische Bedeutung des Augsburger Stiftungsw­esens und gibt so auch eimann nen Überblick über die kulturelle Stiftervie­lfalt Augsburgs.

Im Jahr 2023 steht ein weiteres Jubiläum an: Dann jährt sich zum 450. Mal der Geburtstag von Augsburgs legendärem Stadtwerkm­eister Elias Holl (1573–1646). Eine Ausstellun­g soll nicht nur die Bedeutung des Architekte­n für die Stadt herausstel­len, sondern gleichzeit­ig auch das wechselvol­le Leben darstellen.

Ein Kaiser, der 17 Mal in der Reichsstad­t residierte

 ?? Foto: Ulrich Wagner ?? Herkules bekämpft die Hydra: Adriaen de Vries’ originale Bronzefigu­r steht im Viermetzho­f des Maximilian­museums. Dort wird nächstes Jahr eine große Ausstellun­g über die Augsburger Wasserwirt­schaft zu sehen sein.
Foto: Ulrich Wagner Herkules bekämpft die Hydra: Adriaen de Vries’ originale Bronzefigu­r steht im Viermetzho­f des Maximilian­museums. Dort wird nächstes Jahr eine große Ausstellun­g über die Augsburger Wasserwirt­schaft zu sehen sein.

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