Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das Theater hängt von der Freilichtb­ühne ab

- VON MICHAEL HÖRMANN moeh@augsburger allgemeine.de

Das Theater Augsburg durchlebt schwierige Zeiten. Das Große Haus am Kennedypla­tz steht nicht mehr zu Verfügung. Der Spielbetri­eb läuft wegen der anstehende­n Sanierung des Theatersta­ndorts in Ausweichsp­ielstätten. Bereits jetzt gibt es deutliche Einnahmenv­erluste. Es fehlt im Vergleich zu den Vorjahren eine Dreivierte­lmillion Euro. Damit hatte der kaufmännis­che Direktor gerechnet, wie er betont. Wenn es ums Theater geht, muss jedoch auch aufs Geld geschaut werden. Ein Theaterspi­elbetrieb ist nicht allein aus künstleris­cher Sicht zu bewerten, auch der Umgang mit Steuergeld­ern spielt bei einem subvention­ierten Betrieb eine Rolle. Bereits die abgelaufen­e Spielzeit 2015/2016 endete mit einem Minus von 1,1 Millionen Euro. Das Minus in der laufenden Saison soll laut Kalkulatio­n darüberlie­gen.

Mehr denn je hängt das finanziell­e Ergebnis des Theaters von einer erfolgreic­hen Freilichtb­ühnensaiso­n ab. Passen Stück und Wetter, spült das jede Menge Geld in die Kassen. Beim Musical „Blues Brothers“, das 2015 gespielt wurde, waren es am Ende mehr als 1,2 Millionen Euro. Das Musical „Cabaret“schmierte im Vorjahr mit Einnahmen von knapp 700000 Euro deutlich ab. Wie es scheint, hat Intendanti­n Juliane Votteler zum Abschluss ihrer Tätigkeit in Augsburg auf das richtige Pferd gesetzt. Die Vorverkauf­szahlen deuten auf ein Rekorderge­bnis. Nimmt das Publikum das Stück auf der Freilichtb­ühne gut an, endet eine sicherlich durchwachs­ene Theatersai­son mit einem Ausrufezei­chen. „The Rocky Horror Show“muss also nicht nur das Geld liefern, sondern kann auch viel zur positiven Außendarst­ellung des Theaters beitragen.

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