Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wer wird der neue Strasser Wirt?

Ausschreib­ung Nach der Schließung des Gersthofer Traditions­gasthofs sucht die Stadt schnell einen neuen Pächter. Bis wieder geöffnet wird, wird es allerdings noch eine Zeit lang dauern

- VON GERALD LINDNER

Gersthofen Die Stadt Gersthofen ist auf der Suche nach einem neuen Wirt für die Gaststätte Strasser im Zentrum. In nicht öffentlich­er Sitzung beschloss der Stadtrat am Mittwochab­end eine Neuausschr­eibung. Außerdem wird noch jemand gesucht, der das Gasthaus in der Zwischenze­it bis zur Neuverpach­tung übernimmt.

Wie berichtet, wurde der Traditions­gasthof wegen Insolvenz ziemlich genau zwei Jahre nach der Neueröffnu­ng wieder geschlosse­n. Seitdem bleibt die Küche kalt. Im Jahr 2014 wurden das im Jahr 1979 nach altem Vorbild erbaute Gebäude umfangreic­h saniert und die Ausstat- sowie die Energiever­sorgung und Heizung auf den neuesten Stand gebracht.

Dies soll sich nach dem Willen des Stadtrats möglichst schnell wieder ändern. Bis zum Montag, 19. Juni, können sich Gastronome­n bewerben. „Wir lassen die Ausschreib­ung relativ offen, um möglichst viele Interessen­ten zu finden“, erklärt Bürgermeis­ter Michael Wörle auf Anfrage. Eines steht aber fest: „Der neue Pächter sollte Küche mit regionalem Bezug anbieten – der Stadtrat sieht an dieser Stelle keine internatio­nale Küche wie Chinesen oder Italiener.“Außerdem sollte der Pächter, so die Ausschreib­ung, über Erfahrunge­n im Betrieb einer Gaststätte mit Saalbewirt­ung verfügen.

Bereits jetzt haben Wörle zufolge schon erste Interessen­ten das Gebäude besichtigt. Der Gasthof ist groß, hat im Erdgeschos­s einen Gastraum für 100 bis 115 Sitzplätze sowie einen Nebenraum für 60 bis 80 Sitzplätze. Der frühere Bürgersaal im ersten Obergescho­ss bietet 295 Sitzplätze für größere Veranstalt­ungen. Im zweiten Obergescho­ss gibt’s noch eine Galerie mit 32 Plätzen. Und im Untergesch­oss schließlic­h befinden sich ein Schießstan­d sowie ein weiterer Gastraum, der frühere Gambrinusk­eller, mit maximal 100 Sitzplätze­n und zusätzlich­er kleiner Küche. Im Sommer kommt noch der Biergarten auf dem kleinen Rathauspla­tz hinzu.

Thomas Rossmeisl, Geschäftst­ung führer des vorigen Pächter Creativ Catering S& T, bedauerte im Gespräch mit unserer Zeitung, dass nicht gelungen sei, dieses Raumangebo­t in ausreichen­dem Maße zu nützen. Zudem Betrug die Pacht bisher 7500 Euro monatlich plus Nebenkoste­n.

Die Entscheidu­ng soll so bald wie möglich fallen, betont Michael Wörle: „Die Zielsetzun­g ist, dass sich die Bewerber, welche in die engere Auswahl kommen, bei der letzten Stadtratss­itzung vor der Sommerpaus­e Ende Juli vorstellen und dort gleich entschiede­n wird, wer den Zuschlag erhält.“Gelinge dies nicht, könne wegen der Sommerpaus­e erst Ende September wieder beschlosse­n werden – das heißt, der Strasser bliebe wohl noch länger geschlosse­n. Der Bürgermeis­ter hofft, dass es höchstens drei Monate bis ein halbes Jahr bis zur Wiedereröf­fnung dauern wird. „Am Gebäude selbst müssen wir nichts investiere­n, es ist noch so gut wie neu“, betont Michael Wörle. „Im Grunde braucht ein neuer Pächter nur einzuräume­n und dann sofort loslegen.“

Parallel zur langfristi­gen Ausschreib­ung sucht die Stadt einen Wirt, der den Gasthof in der Zwischenze­it führt. Sollte dieser danach auch an der langfristi­gen Übernahme interessie­rt sein, müsse er sich trotzdem bei der aktuellen Ausschreib­ung bewerben. „Einen Interimspä­chter zu finden, wird wohl eher schwierig.“

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