Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Für das neue Baugebiet gibt es einen Wettbewerb
Planung In Thierhaupten sollen Architekten ihre Vorschläge einreichen. Warum dort einige Mehrfamilienhäuser entstehen sollen
Thierhaupten Die Marktgemeinde Thierhaupten will einen Planungswettbewerb für die Erweiterung des Baugebiets Weidener Breite ausrufen. Dazu sollen vier Architekten jeweils einen Entwurf einreichen, wie das fünf Hektar große Areal am südlichen Ortsrand erschlossen werden könnte. Der beste Plan soll anschließend realisiert werden.
In der jüngsten Gemeinderatssitzung stellte Planer Andreas Raab aus München den Wettbewerb und die konkreten Anforderungen an die Pläne vor. Die Aufgabe von Raab und seinen Kollegen ist es, die Organisation des städtebaulichen Wettbewerbs zu übernehmen. Die Größe des Gebiets, die Beschaffenheit des Geländes und der nahegelegene Landhandel seien Gründe, die die angestrebte Ausschreibung trotz der Kosten mehr als sinnvoll machen, sagte Raab. Für das Gebiet einen Bebauungsplan aufs Geratewohl zu schaffen, sei nicht der richtige Weg, denn mögliche Überarbeitungen wären teurer als die Kosten für den angedachten Wettbewerb, wo jeder Teilnehmer 6100 Euro für den Entwurf bekommt.
Diesmal gibt es mehr Reihen und Mehrfamilienhäuser
Wichtig sei, dass in den Entwürfen ein besonderes Augenmerk auf das Oberflächen- und Hochwasser, auf die Zufahrt ins Baugebiet und das Verhältnis von Einfamilien- und Mehrfamilienhäusern gerichtet werde. Denn anders als in früheren Baugebieten sollen in der Weidener Breite II vermehrt Mehrfamilienund Reihenhäuser errichtet werden. Speziell für junge Menschen, die sich noch kein eigenes Einfamilienhaus leisten könnten, werde in dem neuen Baugebiet nun Wohnraum geschaffen.
In welchem Verhältnis die unterschiedlichen Gebäudetypen stehen sollen, war ein Streitpunkt. Letztlich einigte sich das Gremium aber darauf, auf rund einem Viertel der Fläche den Bau von Mehrfamilienund Reihenhäusern zu erlauben. Ebenfalls diskutiert wurde, welche Dachformen erlaubt werden sollen. Franz Hölzl (CSU) plädierte dafür, die Dachform und die zulässigen Ziegel für das neue Gebiet klar vorzuschreiben.
Ein große Herausforderung für die Erschließung werde der benachbarte, gepachtete Landhandel, sagte Raab. Vor allem hinsichtlich der Lärmschutzrichtlinien könnte der landwirtschaftliche Betrieb dem Baugebiet in die Quere kommen. In den vergangenen Wochen wurde bereits ein Lärmschutzgutachten erstellt und eine rechtliche Beurteilung eingeholt. Die Ergebnisse sollen in der kommenden Marktgemeinderatssitzung diskutiert werden. Auf Nachfrage erklärte der geschäftsführende Beamte Anton Berchtenbreiter, dass hinsichtlich des Landhandels drei Möglichkeiten denkbar seien. Zur Wahl stehen entweder die Verlegung oder die Einschränkung des Betriebs. Eine dritte, aber teure Option wäre das Anbringen von aufwendigen Lärmschutzwällen.
Kritik für die verspätete Bekanntgabe des Lärmgutachtens kam von Paul Heinrich (FW). Mit zwei Gegenstimmen sprach sich der Gemeinderat dennoch dafür aus, die vorgeschlagenen Änderungen in die Wettbewerbsunterlagen aufzunehmen und an die Teilnehmer zu verschicken. Paul Heinrich und Dritte Bürgermeisterin Josefine Kreuzer (beide FW) stimmten dagegen. Das Nein begründeten die beiden Räte auch damit, dass eine Entscheidung abverlangt werde, obwohl das die Tagesordnung nicht vorsehe. Sobald die Entwürfe vorliegen, wird eine Jury bestehend aus dem gesamten Gemeinderat sowie zwei externen Beratern darüber entscheiden.