Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die große Ritterburg wird gestrichen
Gemeinderat Zwei Spielplätze in Biberbach werden modernisiert. Doch nicht alles ist möglich
Biberbach Es musste abgespeckt werden. Ein paar Wünsche für die Modernisierung der Spielplätze an der St.-Ulrich-Straße und an der Albrecht-Dürer-Straße in Biberbach konnten nicht erfüllt werden. Die Pläne, die dennoch viel Spielspaß für die Kinder vorsehen, wurden nun in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats abgesegnet.
Nach der ersten Vorstellung ihrer Entwürfe hatte Planerin Franziska Burlefinger den Auftrag bekommen, das von der Jugend gewünschte Beachvolleyballfeld und die beiden Kinderspielplätze mit einem von gut 160000 Euro auf 125000 Euro reduzierten Gesamtbudget zu gestalten. Unter Beibehaltung aller Komponenten, die beim SpielplatzWorkshop der Grundschulkinder auf der Wunschliste standen, sei das aber nicht zu machen, erklärte Burlefinger die Zusammensetzung der Kosten.
In der Landschaftsgestaltung ist so viel Geld nicht einzusparen, und bei den Geräten ist das aufgrund der Sicherheitsvorschriften ohnehin nicht möglich. Es müssen Teile der ersten Planung vom Indianerspielplatz am Waldrand und vom Ritterspielplatz auf dem Dach der Tiefgarage wegfallen, um den Kostenrahmen einzuhalten.
Die große Ritterburg mit mehreren Türmen, die in der Top-Variante über 30 000 Euro kostet, war den Räten allerdings zu teuer. „Der Mercedes unter den Burgen muss es nicht sein“, war die Jugendbeauftragte Monika Seiler-Deffner (Junge Liste) „erschrocken“über die Preise der einzelnen Spielgeräte. Nun soll auf dem Tummelplatz der kleinen Ritter stattdessen ein kleinerer Kletterturm und viele Spielmöglichkeiten mit Sand vor allem für die kleineren Kinder entstehen. Die unmittelbare Nähe zu den neuen Baugebieten, in denen viele junge Familien wohnen, macht den Platz ideal für einen Ausflug der Jüngsten. Der Spielplatz am Waldrand bietet sich aufgrund des Geländes für eine Seilbahn an, und die solle auf jeden Fall realisiert werden, waren sich die Räte einig. Mit Versteckgebüsch und Riesenschaukel wird der Platz für Kinder aller Altersgruppen gestaltet.
Die Kinder der Kita seien dort fast jeden Tag mit den Erzieherinnen unterwegs, berichtete die Seiler-Deffner von der Beliebtheit des schönen Areals, das aufgrund der Größe von über 3000 Quadratmetern zum Rennen und Toben ideal ist.
Die Jugend soll beim Bau des Volleyballplatzes helfen
Von der Jugend, die sich den Volleyballplatz wünscht und dafür im Vorfeld viel Werbung betrieben hatte, möchte Franz Bayer (CSU) mehr Eigenleistung einfordern. Man habe Flyer verteilt, auf denen Gesamtkosten von unter 20000 Euro zu lesen waren und in denen versichert worden sei, dass man beim Mithelfen am Bau Geld sparen wolle. „Ich sehe nicht ein, dass wir bei den kleinen Kindern sparen und die Jugend aus der Verantwortung nehmen“, so Bayer. Bei Plankosten von knapp 50 000 Euro wollten die Sportler im Nachgang Erdarbeiten und die Anlage von Parkflächen und Umkleidemöglichkeiten in die Hand nehmen. Das reicht dem Gremium nicht. Eine Einsparung zwischen fünf und 10 000 Euro soll durch Eigenleistung erreicht werden, so der Konsens.
Beschlossen wurde die Neuanlage des Volleyballplatzes mit der veranschlagten Eigenleistung und die Sanierung der beiden Spielplätze ohne die große Ritterburg. Damit sollte der Kostenrahmen von 125000 Euro gehalten werden, so Bürgermeister Wolfgang Jarasch.