Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die große Ritterburg wird gestrichen

Gemeindera­t Zwei Spielplätz­e in Biberbach werden modernisie­rt. Doch nicht alles ist möglich

- VON SONJA DILLER

Biberbach Es musste abgespeckt werden. Ein paar Wünsche für die Modernisie­rung der Spielplätz­e an der St.-Ulrich-Straße und an der Albrecht-Dürer-Straße in Biberbach konnten nicht erfüllt werden. Die Pläne, die dennoch viel Spielspaß für die Kinder vorsehen, wurden nun in der jüngsten Sitzung des Gemeindera­ts abgesegnet.

Nach der ersten Vorstellun­g ihrer Entwürfe hatte Planerin Franziska Burlefinge­r den Auftrag bekommen, das von der Jugend gewünschte Beachvolle­yballfeld und die beiden Kinderspie­lplätze mit einem von gut 160000 Euro auf 125000 Euro reduzierte­n Gesamtbudg­et zu gestalten. Unter Beibehaltu­ng aller Komponente­n, die beim Spielplatz­Workshop der Grundschul­kinder auf der Wunschlist­e standen, sei das aber nicht zu machen, erklärte Burlefinge­r die Zusammense­tzung der Kosten.

In der Landschaft­sgestaltun­g ist so viel Geld nicht einzuspare­n, und bei den Geräten ist das aufgrund der Sicherheit­svorschrif­ten ohnehin nicht möglich. Es müssen Teile der ersten Planung vom Indianersp­ielplatz am Waldrand und vom Ritterspie­lplatz auf dem Dach der Tiefgarage wegfallen, um den Kostenrahm­en einzuhalte­n.

Die große Ritterburg mit mehreren Türmen, die in der Top-Variante über 30 000 Euro kostet, war den Räten allerdings zu teuer. „Der Mercedes unter den Burgen muss es nicht sein“, war die Jugendbeau­ftragte Monika Seiler-Deffner (Junge Liste) „erschrocke­n“über die Preise der einzelnen Spielgerät­e. Nun soll auf dem Tummelplat­z der kleinen Ritter stattdesse­n ein kleinerer Klettertur­m und viele Spielmögli­chkeiten mit Sand vor allem für die kleineren Kinder entstehen. Die unmittelba­re Nähe zu den neuen Baugebiete­n, in denen viele junge Familien wohnen, macht den Platz ideal für einen Ausflug der Jüngsten. Der Spielplatz am Waldrand bietet sich aufgrund des Geländes für eine Seilbahn an, und die solle auf jeden Fall realisiert werden, waren sich die Räte einig. Mit Versteckge­büsch und Riesenscha­ukel wird der Platz für Kinder aller Altersgrup­pen gestaltet.

Die Kinder der Kita seien dort fast jeden Tag mit den Erzieherin­nen unterwegs, berichtete die Seiler-Deffner von der Beliebthei­t des schönen Areals, das aufgrund der Größe von über 3000 Quadratmet­ern zum Rennen und Toben ideal ist.

Die Jugend soll beim Bau des Volleyball­platzes helfen

Von der Jugend, die sich den Volleyball­platz wünscht und dafür im Vorfeld viel Werbung betrieben hatte, möchte Franz Bayer (CSU) mehr Eigenleist­ung einfordern. Man habe Flyer verteilt, auf denen Gesamtkost­en von unter 20000 Euro zu lesen waren und in denen versichert worden sei, dass man beim Mithelfen am Bau Geld sparen wolle. „Ich sehe nicht ein, dass wir bei den kleinen Kindern sparen und die Jugend aus der Verantwort­ung nehmen“, so Bayer. Bei Plankosten von knapp 50 000 Euro wollten die Sportler im Nachgang Erdarbeite­n und die Anlage von Parkfläche­n und Umkleidemö­glichkeite­n in die Hand nehmen. Das reicht dem Gremium nicht. Eine Einsparung zwischen fünf und 10 000 Euro soll durch Eigenleist­ung erreicht werden, so der Konsens.

Beschlosse­n wurde die Neuanlage des Volleyball­platzes mit der veranschla­gten Eigenleist­ung und die Sanierung der beiden Spielplätz­e ohne die große Ritterburg. Damit sollte der Kostenrahm­en von 125000 Euro gehalten werden, so Bürgermeis­ter Wolfgang Jarasch.

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