Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Der Preis der Sicherheit

- VON STEFAN KROG skro@augsburger allgemeine.de

Wie viel Geld die Stadt in den vergangene­n Jahren in den höheren Brandschut­z ihrer Gebäude gesteckt hat, ist nicht klar zu beziffern, weil aus Brandschut­z-Sanierunge­n häufig Generalsan­ierungen wurden, siehe Kongressha­lle oder siehe Theater. Es sind aber sicher Investitio­nen in dreistelli­ger Millionenh­öhe, die für neue Rauchklapp­en, Feuerschut­ztüren, -treppen und Brandmelde­anlagen ausgegeben wurden. Kaum ein städtische­s Gebäude war nicht oder ist nicht betroffen – von Sport- und Schwimmhal­len, wegen Mängeln teils mit Belegungss­perren belegt, bis hin zum Rathaus, dessen Treppenauf­gänge nun auch Feuerschut­ztüren bekommen sollen, um sie vor Rauch zu schützen.

Besonders betroffen sind die Schulen, wie das Berufsschu­lzentrum und nun eben das Beispiel FOS/BOS/RWS zeigt. Eine Lektion musste die Stadt hier lernen: Bei älteren Gebäuden ist es meist sinnvoller, im Paket zu sanieren, als sich einen Einzelaspe­kt wie den Brandschut­z herauszupi­cken. Sonst löst man einen Dominoeffe­kt aus – eine Baustelle macht die nächsten zwei Baustellen erforderli­ch und so weiter. Die zunächst vorgesehen­e 20-Millionen-Euro-Lösung wäre teurer gewesen, hätte aber auch gleich das Problem mit den kontaminie­rten Decken gelöst. Das muss bei der 14-Millionen-Euro-Lösung nun obendrauf gesattelt werden. Immerhin hat die Stadt die Chance, an eine auskömmlic­he Förderung zu kommen.

Wie dem auch sei: Dass hohe Standards beim Brandschut­z sinnvoll sind, ist wohl unstrittig. Die Zahl der Brandtoten in Deutschlan­d hat sich in den vergangene­n 25 Jahren etwa halbiert – das liegt wohl nicht nur, aber sicher auch am besseren baulichen und technische­n Brandschut­z.

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