Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kita Gebühren auf dem Prüfstand
Ausschuss Die Kosten für die Kitas in Meitingen steigen ständig. Sollen Eltern mehr zahlen?
Meitingen Wie soll es weitergehen mit den Kita-Gebühren in Meitingen? Eine Frage, die derzeit diskutiert wird, weil die Kosten immer weiter nach oben gehen. Sie haben sich den letzten drei Jahren fast verdoppelt, wie Bürgermeister Michael Higl im Haupt- und Finanzausschuss darlegte, wo die Gebühren jetzt zur Debatte standen. Meitingen hatte letztes Jahr 2,12 Millionen Euro an Kita-Kosten zu schultern, drei Jahre zuvor waren es dagegen nur 1,2 Millionen Euro, wie Hauptamtsleiter Bruno Höfer anhand einer umfangreichen Statistik deutlich machte. „Wir treiben einen Riesenladen um“, stellte der Bürgermeister fest und meinte, es sei „gewaltig, wie sich diese Aufgabe vor Ort entwickelt hat“.
Waren es 2013 noch 392 Kinder, die im Markt Meitingen die Kinder- gärten und -krippen besuchten, so stieg die Zahl auf aktuell 481 Kinder. „Und das wird in Zukunft eher noch mehr werden“, meinte CSUFraktionschefin Claudia Riemensperger. Auch Bürgermeister Higl geht davon aus, dass die Zahlen steigen werden, schließlich würden auch im Schulbereich für Meitingen Steigerungsraten von 30 Prozent prognostiziert.
Die hohen Kita-Kosten haben allerdings Auswirkungen auf den gemeindlichen Haushalt. Bisher hat Meitingen immer eine Zuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt – also einen finanziellen Spielraum – von zwei bis drei Millionen Euro gehabt. Inzwischen müssten davon rund 1,5 Millionen Euro fest in die laufenden Kosten für die Kitas gesteckt werden. Higl: „Da haben wir nicht mehr viel Luft“. Dennoch plädierte der Bürgermeister dafür, die Kita-Gebüh- ren nicht zu erhöhen. Der Elternanteil pro Kind und Jahr betrug 2016 rund 1347 Euro und stieg damit in einem Zeitraum von drei Jahren um 182 Euro.
Dass Meitingen ein hohes Niveau bei der Kinderbetreuung bietet, darin waren sich alle Gemeinderäte im Ausschuss einig. „Weil wir das machen, ist die Attraktivität der Kommune so hoch“, befand FW-Fraktionschef Fabian Mehring. Auch die parteilose Gemeinderätin Christine Fünfinger führte die hohe Nachfrage auf das gute Angebot in Meitingen zurück. Hauptamtsleiter Höfer stufte die Gebühren in Meitingen im mittleren bis höheren Bereich ein. Manche Kommunen würden diese Aufgabe an freie Träger auslagern. „Diese Gemeinden diskutieren das Thema entspannter“, war sich der Bürgermeister sicher; in Meitingen dagegen gehe es Tag für Tag um Kita-Fragen.
Schließlich gab der Ausschuss die einstimmige Empfehlung von einer Gebührenerhöhung abzusehen; das letzte Wort bei diesem Thema hat der Marktgemeinderat.
Überarbeitet wurde auch die Satzung für die Meitinger Kitas, in der Pflichten und Rechte der Eltern und Kinder und des Personals festgelegt sind. Neu ist hier, dass aus pädagogischen Gründen Kernzeiten und Mindestbuchungszeiten eingehalten werden müssen. 20 Stunden pro Woche sollten die Regel sein, vier Stunden pro Tag sind vorgeschrieben. Buchungszeiten von unter drei Stunden täglich sind bei Kindern ab drei Jahren bis zur Einschulung also nicht möglich. Für das Essen in der Kita soll künftig eine pauschale Monatsgebühr erhoben werden, um den Organisationsaufwand zu verringern. Auch diesen Regelungen muss der Marktgemeinderat noch zustimmen.