Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Naturschützer sammeln Unterschriften
Initiative für eine Straßenbahn nach Neusäß
Mit „Erstaunen und Entsetzen“hätten die Mitglieder des Bund Naturschutzes Neusäß/Aystetten auf die Meinung von Bürgermeister Richard Greiner zu den Vorschlägen für eine Straßenbahn in Neusäß reagiert. Dies teilen Hannes Grönninger und Rainer Braune vom Vorstand mit.
Nach Ansicht des Vorsitzenden Braune und seines Vize Grönninger hat Greiner die Vorschläge der Stadtwerke für eine Verlängerung der Straßenbahnlinien „pauschal heruntergebügelt“. Die beiden sind sich einig, dass die Vorschläge der Verlängerung der Linie 2 nochmals geprüft werden sollten, aber im ersten Schritt zügig die Machbarkeit einer Wendeschleife der Linie 5 an der Westheimer Straße untersucht werden sollte. Noch sei das Planfeststellungsverfahren für die Linie 5 nicht auf den Weg gebracht, noch habe Neusäß die Möglichkeit, hier Druck zu machen. Im fußläufigen Bereich zum angedachten Haltepunkt beim ehemaligen Blutspendedienst werden fast 500 neue Wohnungen in nächster Zeit entstehen.
Die Mitglieder haben angefangen, Unterschriften für das Projekt „Eine Straßenbahn nach Neusäß“zu sammeln, um diese Forderung publik zu machen. Die Bundmitglieder sind der Meinung, dass der Bereich der neuen Mitte von Neusäß, das Schuster-Areal und die benachbarte Parkstraße, optimal an diese vorläufige Endhaltestelle angebunden wären. Aus diesem Grunde fordern sie eine Fußgänger-Unterführung in der Richard-WagnerStraße, um das Industriegleis zu queren. Der Vorteil sei für die Bewohner dies und jenseits des Industriegleises, dass sie einen barrierefreien Zugang zu dem neuen Supermarkt und der Stadtmitte hätten.
Wichtig ist den Naturschützern die Sicherung des IndustriegleisBahnkörpers, als Biotopverbund, als mögliche Fahrradverbindung und als Utopie für eine Straßenbahntrasse, weshalb sie in dieser Sinne nochmals, als Träger öffentlicher Belange, zum erneut ausgelegten Bebauungsplan „Südliche Hauptstraße“(Schuster-Areal) Stellung nehmen werden.