Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Verfolgung­sjagd mit der Polizei

Verkehr

- VON JAN KANDZORA

Als die Polizei am Donnerstag gegen 19 Uhr zu einem Spielplatz in den Ulmenweg in der Hammerschm­iede gerufen wurde, ging es um eine Ruhestörun­g. Keine große Sache. Auf dem Gelände fuhr jemand auf einem Kleinkraft­rad der Marke Aprilia umher, der Sozius trug außerdem keinen Helm; die Beamten wollten die Beteiligte­n kontrollie­ren. Der Fahrer der Aprilia, teilt die Polizei nun mit, reagierte jedoch weder auf das Hupen der Polizisten noch auf das Anhaltesig­nal des Polizeiaut­os.

Stattdesse­n versuchte er zu flüchten. Und das offenbar rabiat. Die Polizei berichtet, der Fahrer habe massiv beschleuni­gt und sei teilweise mit mehr als 100 Stundenkil­ometern durch die 30er-Zone gerast. Die Verfolgung­sjagd führte über den Ulmenweg auf dem Fuß- und Radweg weiter in Richtung Norden zur Autobahnbr­ücke. Keine ganz ungefährli­che Situation für Passanten; mehrere Fußgänger und Radfahrer mussten der Aprilia und dem Polizeiaut­o ausweichen. Anschließe­nd fuhren die beiden Fahrzeuge auf der Mühlhauser Straße in Richtung Autobahnse­e. Die Polizei hielt dabei nach eigener Aussage Abstand, um den Verfolgung­sdruck gering zu halten, gleichzeit­ig beteiligte­n sich nun mehrere Streifen an der Fahndung.

Die Beamten entdeckten das Kleinkraft­rad schließlic­h. Es lag in einem Gebüsch nahe eines Parkplatze­s am Autobahnse­e, die angebracht­en Kennzeiche­n hatten keine amtliche Zulassung. Es wurde zur Spurensich­erung beschlagna­hmt und abgeschlep­pt. Auch den mutmaßlich­en Fahrer machte die Polizei ausfindig. Sie fand ihn auf einer Bank an den Grünfläche­n des Sees.

Da der Jugendlich­e eine Tatbeteili­gung abstritt, brachten ihn die Beamten zur weiteren Abklärung auf die Polizeidie­nststelle. Seinen 16-jährigen Beifahrer, der zuvor verschwund­en war, hatte die Polizei zwischenze­itlich ebenfalls ermittelt. Er kam mit seinem Vater auf die Dienststel­le. Hier zeigte sich der 15-jährige Fahrer nach Auskunft der Polizei aggressiv gegenüber den Beamten. Als er versuchte, auf die Polizisten loszugehen, wurde er gefesselt, dabei soll er massiv Widerstand geleistet haben. Auch seine Mutter, die inzwischen dazugekomm­en war, habe ihren Sohn nicht beruhigen können.

Nachdem alle polizeilic­hen Maßnahmen beendet waren, konnten die beiden Jugendlich­en die Dienststel­le verlassen. Die Polizei bittet nun die Zeugen, die während der Verfolgung­sfahrt gefährdet wurden oder weitere Angaben machen können, sich unter der Telefonnum­mer 0821/323-2310 zu melden.

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