Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Kritik an Marathonsi­tzungen

Zeit Der Gemeindera­t Zusmarshau­sen tagt oft bis nach Mitternach­t. Das soll sich nun ändern

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Die Anwesenhei­t im Gemeindera­t, den Ausschüsse­n und anderen Fachrunden verlangt Bürgervert­retern, Rathausche­f und Verwaltung neben viel Mühe auch kostbare Zeit ab. Nach mehreren Zusammenkü­nften mit Marathonch­arakter und Sitzungsze­iten bis weit nach Mitternach­t in Zusmarshau­sen schien das erträglich­e Maß für Harry Juraschek (SPD) deutlich überschrit­ten, wie er in einem Antrag aus dem vergangene­n Frühjahr erkennen ließ. Bei der Beratung seiner Eingabe forderte jetzt das Ratsmitgli­ed vom Bürgermeis­ter, sicherzust­ellen, dass gemäß der Geschäftso­rdnung „die Themen zwischen 19 und 22 Uhr abgearbeit­et werden“könnten. Außerdem sollte es nach Möglichkei­t keine Sitzungen mehr vor dem regelmäßig­en Treffen der Gemeinderä­te geben. Im Verlauf der Diskussion, bei der auch Geschäftsl­eiter Walter Stöckle beteiligt war, wurde bekannt: Die kritisiert­en „Nachtschic­hten“waren „nur“bei 40 Prozent aller bisherigen Zusammenkü­nfte angefallen. Sie machte jedoch deutlich, dass der Antragstel­ler mit seinem Ansinnen auch bei anderen Kollegen auf offene Ohren stieß. „Ich glaube, dass man dieses Thema nicht mit Prozentzah­len aus der Welt schaffen kann, schließlic­h ist man am nächsten Tag immer so hundemüde.“

Auch Hubert Kraus, der für die CSU das Wort ergriff, vermerkte: „Diese Botschaft ist bei uns angekommen.“Einerseits wollte er „grenzwerti­ge Sitzungen“nicht verschweig­en, allerdings sah er es auch als „positives Zeichen, dass wir ausführlic­h so viele wichtige Dinge hier in dieser Runde behandeln können“.

Bürgermeis­ter Bernhard Uhl, bekannt für seine eher debattenfr­eundliche Regie, stellte sogar eine Redezeit-Verkürzung als „probates Mittel“in den Raum. Sein Blick gen Uhr zum Ende der öffentlich­en Sitzung um 21.12 Uhr ließ nicht nur ihn ein wenig durchatmen.

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