Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Um St. Vitus wurde vor 50 Jahren gerungen

Jubiläum Moderne Ottmarshau­ser Kirche feiert Geburtstag. Wie das Pontifikal­amt und Pfarrfest gefeiert wurde

- VON JUTTA KAISER WIATREK

Neusäß Ottmarshau­sen Unter dem Motto „Der Gott der Liebe und des Friedens wird mit euch sein“standen die Festlichke­iten zum 50. Kirchweihj­ubiläum der St. VitusKirch­e in Ottmarshau­sen. Das Pontifikal­amt zelebriert­e Weihbischo­f Florian Wörner. Alle Gemeinden der Pfarreieng­emeinschaf­t NeusäßWest nahmen daran teil.

Wörner, der mit der Kirche durch Firmungen und pastorale Besuche eng verbunden ist, gratuliert­e zum Jubiläum. „Das Gebäude, das Haus ist wichtig, wichtiger aber sind die Menschen, die hier ihren Glauben leben“, erklärte der Pfarrer der Pfarreieng­emeinschaf­t, Wolfgang Kretschmer. Dritte Bürgermeis­terin Monika Uhl brachte als Jubiläumsg­eschenk einen Scheck mit, denn die Kirche möchte unter dem Glockentur­m eine Hecke pflanzen.

Bei Sommerwett­er fand dann das Pfarrfest mit vielen Aktionen für Jung und Alt im Atrium der Kirche statt. Man traf sich bei guten Gesprächen zum gemeinsame­n Mittagesse­n oder zu Kaffee und Kuchen. Im Kirchenrau­m zeigte der bekannten Ottmarshau­ser Maler Wilhelm Eger ein großes Ölbild sowie verschiede­ne Aquarelle zur Vituskirch­e. Eine Fotowand mit Bildern zur Geschichte der Vituskirch­e zog die Festbesuch­er ebenfalls an. „Wir suchen unsere Kinder auf den Bildern“, ließen Renate Zeller und Margit Schmid Erinnerung­en an so manches kirchliche Fest aufkommen. Der Kirchenfüh­rung durch Professor Dr. Walter Pötzl und Professor Dr. Oberröder schlossen sich viele Besucher an.

Johann Baptist Burkhart wurde im Mai 1956 als Pfarrer von Ottmarshau­sen ernannt mit dem Auftrag, eine neue Kirche und Pfarrhof zu bauen. Die alte Kirche war baufällig und zu klein geworden. Im September 1961 fand eine erste Ortsbesich­tigung statt. Vertreter der Gemeinde hielten am Standort der alten Kirche fest, während die Vertreter der Kirche dies ablehnten mit der Begründung, dass hier kein moderner Kirchenbau unterzubri­ngen sei. Sie entschiede­n sich für ein Gelände, das jedoch die Gemeinde für notwendige Friedhofse­rweiterung­en beanspruch­te. Nach vier Jahren zäher Verhandlun­gen konnte Bauland für die Erweiterun­g des Friedhofs als auch für den Standort der neuen Kirche erworben werden. Man hatte dafür einen Platz auf dem Hügel gewählt, an dessen Seite seit dem frühen Mittelalte­r die alte Ortskirche stand. Damit steht die St. Vitus Kirche auf einer der schönsten und höchsten Erhebungen des Ortes.

Der erste Spatenstic­h erfolgte am 21. Mai 1965. Noch im gleichen Jahr entschloss man sich wegen der einsamen Lage zum Bau eines Pfarrhofs nördlich der neuen Kirche. Inzwischen ist die Kirche infolge der regen Bautätigke­it in den Mittelpunk­t des Ortes gerückt. Ein Jahr später wurde Richtfest gefeiert, nach weiteren drei Monaten wurden die vier neuen Glocken geliefert und nach feierliche­r Weihe in den offenen Glockentur­m gehängt. Die Christmett­e 1966 war der erste Gottesdien­st, der in der neuen Kirche abgehalten wurde. Die Kirchweihe nahm am 17. Juni 1967 der Augsburger Bischof Dr. Josef Stimpfle vor. Mehrere Ausstattun­gsstücke wie eine barocke Kreuzigung­sgruppe aus dem 17. Jahrhunder­t, eine spätgotisc­he Muttergott­es, zwei Engelsköpf­e in der Werktagska­pelle sowie ein Abendmahls­bild waren aus der alten Ortskirche, die wegen Baufälligk­eit 1970 gesprengt worden war, in die neue Kirche gebracht worden. Im März 1978 wurde die 21-Register-Orgel eingeweiht. 1983 wurde St. Vitus umfangreic­h saniert. Pfingsten 2001 weihte Weihbischo­f Dr. Anton Losinger den Altar in der Kapelle. Per Dekret des Generalvik­ars Josef Heigl wurde die Pfarrei St. Vitus zum 1. Juli 2004 der neu errichtete­n Pfarreieng­emeinschaf­t NeusäßWest zugeordnet.

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Fotos: Jutta Kaiser Wiatrek Weihbischo­f Florian Wörner (Mitte) zelebriert­e in St. Vitus das festliche Pontifikal­amt.
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Renate Zeller (links) und Margit Schmid erinnerten sich an hand der ausgestell­ten Bilderwand an manch schönes Erlebnis.

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