Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Traditionsverein bereichert seit 50 Jahren das Dorfleben
Jubiläum Mit Fußballsport fing die Ära des SV Erlingen an. Im Jubiläumsjahr feiert der Verein den zweiten Aufstieg seiner Geschichte
Auf eine 50-jährige erfolgreiche Vereinsgeschichte kann in diesem Juni der SV Erlingen zurückblicken. Mit einem dreitägigen Fest soll das Jubiläum auf der Sportanlage in großem Rahmen gefeiert werden. Seit seiner Gründung bereichert der Traditionsverein das örtliche Leben. Neben dem Gründungsjubiläum gibt es in diesem Jahr einen weiteren Grund zum Feiern: Die erste Mannschaft schaffte in dieser Saison den Aufstieg von der B-Klasse Nordwest in die A-Klasse – nach 1977 der zweite Aufstieg in der 50-jährigen Geschichte des SV Erlingen.
Und so fing alles an: Der Wunsch zur Gründung eines Sportvereins war im Frühjahr 1967 aufgekommen. Vorgespräche fanden im Gasthaus Reiner in Erlingen statt. Die Initiative ergriffen Hans Bissinger, Manfred Haupt, Andreas Schäffler und Alois Birkner. Schäffler bereitete die Vereinsgründung beim Bayerischen Landessportbund und beim Fußballverband vor.
Für den 17. Juni wurde eine Gründungsversammlung im Gasthof Reiner Schwarzer Adler einberufen. 58 Besucher kamen und zeigten sich bereit, einen Verein zu gründen. Die Versammlungsbesucher wählten Dr. Köhler zum ersten Vorstand.
Die Aufgabe des Vorstands lag in erster Linie darin, eine Fußballmannschaft, die am geregelten Spielbetrieb teilnehmen sollte, aufzubauen. Bei der Gründungsversammlung wurden auch die Vereinsfarben Weiß-Blau und der monatliche Beitrag festgelegt. Am 24. Juni des Gründungsjahres wurde der Fußballbetrieb aufgenommen und ein erstes Freundschaftsspiel gegen den SV Thierhaupten durchgeführt. Anschließend folgten vor dem Punktspielbetrieb noch mehrere Vorbereitungsspiele.
Zur gleichen Zeit wurde unter der Leitung von Hermann Schulmeister eine Jugendmannschaft ins Leben gerufen. Die ersten Ergebnisse beider Mannschaften waren nicht vom Erfolg gekrönt, sondern mehr von Idealismus und Kameradschaft getragen. Als Vereinslokal wurde die Gaststätte Reiner gewählt. Große Sorgen bereitete dem Sportverein die Platzfrage.
Nach Rücksprache mit Landwirt Alois Off stellte dieser bereitwillig und unentgeltlich eine Wiese in der Nähe der Schmutter, etwas außerhalb von Erlingen, zur Verfügung. Zwei Jahre lang wurde auf dieser Wiese der Spielbetrieb abgehalten, ehe dank der Flurbereinigung nach Absprache mit der damals noch selbstständigen Gemeinde Erlingen sowie der Schulleitung der Spielbetrieb auf den ortsnahen Schulsportplatz verlegt werden konnte.
Unter der Regie des damaligen Gemeinderats und Landschaftsgärtners Ulrich Palm sowie mit großer Unterstützung vieler Vereinsangehöriger konnte die Sportanlage angelegt werden. Da der SVE zu dieser Zeit noch kein Vereinsheim hatte, wurde in Form einer Baracke eine provisorische erste Bleibe errichtet. In der Folgezeit zeigte sich aber, dass dieses Heim den Ansprüchen nicht mehr genügte. Nachdem im Jahr 1969 Dr. Köhler das Vorstandsamt niederlegte, übernahm Andreas Schäffler dessen Amt. 1970 erfolgte der erste Spatenstich für ein neues Vereinsheim. In rund 14000 von Vereinsmitgliedern und freiwilligen Helfern geleisteten Arbeitsstunden wurde das Sportheim gebaut. Mit Euphorie und großem Optimismus wurde einige Jahre nach dem erfolgreichen Sportheimbau die Baumaßnahme „Turnhalle“in Angriff genommen.
Unter der Leitung von Trainer Rainer Springer gelang der ersten Fußballmannschaft in der Saison 1976 /1977 zum ersten Mal ein Aufstieg, der im letzten Spiel mit einem 5:3-Erfolg beim FC Reutern unter Dach und Fach gebracht wurde. Der damalige Vorsitzende Wilhelm Oßwald übernahm die Planung und Aufsicht des Turnhallenbaus. Im Sommer 1983 wurde die neue Sporthalle feierlich ihrer Bestimmung übergeben. Finanziert wurde die Halle großzügig von der Gemeinde Meitingen, dem Bayerischen Landessportverband, dem Landkreis Augsburg und aus Eigenmitteln des Vereins. In den folgenden Jahren markierten Höhen und Tiefen das Vereinsgeschehen in sportlicher Hinsicht. Insgesamt aber schaut der SV Erlingen mit Stolz auf seine Vereinsgeschichte zurück.