Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein bisschen Spaß muss sein
Leichtathletik Der Wertinger Stadtlauf war wieder einmal Anlaufstelle für Sportler aus der ganzen Region
Wertingen Michael und Martin Widmayr grinsen über das ganze Gesicht – auch nach sechs Kilometern Laufen bei stickiger Schwüle. Die beiden starten für den LC Aichach, sind seit rund 30 Jahren aktive Läufer – und dementsprechend lange schon zu Gast in Wertingen. Die 52-jährigen Zwillinge freuen sich immer auf den Stadtlauf in der Zusamstadt. „Das ist ein Highlight für uns. Es ist eine schnuckelige Strecke.“Das sagen sie vor dem Rundkurs, der die Läufer des Hauptlaufes viermal durch die Innenstadt führt.
Bevor jedoch der Hauptlauf stattfand, durften sich die Schülerinnen und Schüler präsentieren, die 2002 oder später zur Welt kamen. Wertingens Bürgermeister Willy Lehmeier schickt die rund 40 „jungen Wilden“auf die Reise, und schon da ist ein unglaubliches Tempo zu sehen.
„Nur nicht Letzter werden!“– dieses Ziel haben auch Manuel Weixler und Marjan Keijser. Die Arbeitskollegen treten für ein Bauunternehmen an, haben auch die T-Shirts ihres Arbeitgebers an. „Die haben wir für den Hindernislauf nächsten Samstag in Villenbach bekommen“, sagen sie. Da hat das Unternehmen knapp 20 Teilnehmer gemeldet. Für die beiden ist der Lauf in Wertingen eine Vorbereitung. „Einfach mal unter Wettbewerbsbedingungen trainieren.“Sie zeigen sich danach zufrieden, auch wenn Marjan am Ziel vorbeigelaufen ist. „Ich bin Richtung Marktplatz gelaufen, habe den Brunnen gesehen und mich auf die Abkühlung gefreut. Da hab’ ich den Zieleinlauf verpasst“, lacht sie.
Für die Widmayr-Zwillinge ist das Ergebnis am Ende zweitrangig. „Wir wollen unseren Spaß haben.“Und den haben sie, und die Zuschauer ebenso. Denn Martin Widmayr läuft in einem Outfit in Trachtenoptik, Bruder Michael trägt ein Trikot von Bundesliga-Absteiger FC Ingolstadt. Was sie sich für nächstes Jahr für Wertingen vornehmen? Abwarten. Sicher ist nur, dass sie wieder dabei sind.