Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Flotte Bienen auf drei Rädern
Fahrzeuge Fans der italienischen Ape erklären, was ihnen an dem Gefährt so gefällt
Meitingen. Zu einer Andacht unter freiem Himmel mit anschließender Fahrzeugsegnung trafen sich 20 Fahrerinnen und Fahrer von ApeDreiradtransportern und Vespa Rollern, die der Ape - Vereinigung Nordschwaben angehören, vor der Johanneskirche. Organisiert wurde das Treffen von Lorenz Burgkart, einem begeisterten Ape-Lenker, der in der Marktgemeinde auch durch seine künstlerische Tätigkeit beim örtlichen Hobby-Freunde-Verein bekannt ist.
„Seit sieben Jahren bin ich mit meinem Dreirad unterwegs, fahre damit zum Einkaufen, mache Spazierfahrten und nehme an vielen Ape-Treffen in Bayern und Baden Württemberg mit Freude teil“, erzählt er.
„Die in Italien als Biene bezeichneten Fahrzeuge, liebevoll auch Ape oder Vespacar genannt, wurden in ihrem Heimatland Italien erstmals 1947 als Dreirad - Transporter präsentiert“, schilderte Pfarrer Udo Scheuerpflug während der Andacht. Erst ein Jahr später kam der VespaRoller, italienisch Wespe, auf den Markt. „Der Urtyp der Ape von 1947“, so der Pfarrer, „ist eigentlich eine Vespa mit Ladefläche mit einer Nutzlast von 200 Kilogramm“. Seit der Einführung der limitierten Ape -Auflagen im Jahr 2007 wird das Fahrzeug in Indien hergestellt.
Die Ape hat im Lauf der Zeit eine stetige Entwicklung genommen, ist weiterentwickelt worden mit größeren Motoren und variantenreichen Bauarten, erklärt Lorenz Burgkart. So sind die Fahrerkabine und auch die Nutzlast im Vergleich zu den Anfangsmodellen gewachsen.
Seit 2009 gibt es die Ape Calessione sogar mit einem Elektromotor mit einer Reichweite von 75 Kilometern. „Sie hat nicht mehr das typische Fahrzeuggeräusch, folglich sollte man sie vielleicht ape muto, also stumme Biene, nennen“, scherzte Pfarrer Scheuerpflug.
Bei all den Entwicklungen ist es jedoch gleich geblieben, dass es sich immer noch um ein Leichtfahrzeug handelt, ohne besonderen Schutz und ohne besondere Sicherheitsvorkehrungen für den Fahrer wie Airbag oder Knautschzone.
Auch der in Erlingen beheimatete Kurt Bartos war bei der Segnung vor Ort, nämlich mit seiner Vespa 150 T4. „Ich habe mir den Roller 1960 gekauft und bin seitdem etwa 30 000 Kilometer mit meiner silberfarbigen Wespe gefahren“, erzählt der Erlinger mit Blick auf den Roller. „Hauptsächlich“, so Bartos, „war die Vespa für mich in früheren Jahren ein Nutzfahrzeug, mit dem ich täglich zu meiner Arbeitsstelle in Augsburg unterwegs war“. Heute wird das immer noch überaus gepflegte und schmucke Zweirad hauptsächlich für Spazierfahrten oder Ausflüge in der Region aus der Garage geholt. Nach der Weihe machten sich die Fahrzeuglenker auf den Weg zum Flughafen Genderkingen, an dem ein gemütliches Pizza - Essen stattfand. Abgerundet wurde das Treffen letztlich in Burghausen bei einem gemütlichen Grillvergnügen.