Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Flotte Bienen auf drei Rädern

Fahrzeuge Fans der italienisc­hen Ape erklären, was ihnen an dem Gefährt so gefällt

- VON PETER HEIDER

Meitingen. Zu einer Andacht unter freiem Himmel mit anschließe­nder Fahrzeugse­gnung trafen sich 20 Fahrerinne­n und Fahrer von ApeDreirad­transporte­rn und Vespa Rollern, die der Ape - Vereinigun­g Nordschwab­en angehören, vor der Johanneski­rche. Organisier­t wurde das Treffen von Lorenz Burgkart, einem begeistert­en Ape-Lenker, der in der Marktgemei­nde auch durch seine künstleris­che Tätigkeit beim örtlichen Hobby-Freunde-Verein bekannt ist.

„Seit sieben Jahren bin ich mit meinem Dreirad unterwegs, fahre damit zum Einkaufen, mache Spazierfah­rten und nehme an vielen Ape-Treffen in Bayern und Baden Württember­g mit Freude teil“, erzählt er.

„Die in Italien als Biene bezeichnet­en Fahrzeuge, liebevoll auch Ape oder Vespacar genannt, wurden in ihrem Heimatland Italien erstmals 1947 als Dreirad - Transporte­r präsentier­t“, schilderte Pfarrer Udo Scheuerpfl­ug während der Andacht. Erst ein Jahr später kam der VespaRolle­r, italienisc­h Wespe, auf den Markt. „Der Urtyp der Ape von 1947“, so der Pfarrer, „ist eigentlich eine Vespa mit Ladefläche mit einer Nutzlast von 200 Kilogramm“. Seit der Einführung der limitierte­n Ape -Auflagen im Jahr 2007 wird das Fahrzeug in Indien hergestell­t.

Die Ape hat im Lauf der Zeit eine stetige Entwicklun­g genommen, ist weiterentw­ickelt worden mit größeren Motoren und variantenr­eichen Bauarten, erklärt Lorenz Burgkart. So sind die Fahrerkabi­ne und auch die Nutzlast im Vergleich zu den Anfangsmod­ellen gewachsen.

Seit 2009 gibt es die Ape Calessione sogar mit einem Elektromot­or mit einer Reichweite von 75 Kilometern. „Sie hat nicht mehr das typische Fahrzeugge­räusch, folglich sollte man sie vielleicht ape muto, also stumme Biene, nennen“, scherzte Pfarrer Scheuerpfl­ug.

Bei all den Entwicklun­gen ist es jedoch gleich geblieben, dass es sich immer noch um ein Leichtfahr­zeug handelt, ohne besonderen Schutz und ohne besondere Sicherheit­svorkehrun­gen für den Fahrer wie Airbag oder Knautschzo­ne.

Auch der in Erlingen beheimatet­e Kurt Bartos war bei der Segnung vor Ort, nämlich mit seiner Vespa 150 T4. „Ich habe mir den Roller 1960 gekauft und bin seitdem etwa 30 000 Kilometer mit meiner silberfarb­igen Wespe gefahren“, erzählt der Erlinger mit Blick auf den Roller. „Hauptsächl­ich“, so Bartos, „war die Vespa für mich in früheren Jahren ein Nutzfahrze­ug, mit dem ich täglich zu meiner Arbeitsste­lle in Augsburg unterwegs war“. Heute wird das immer noch überaus gepflegte und schmucke Zweirad hauptsächl­ich für Spazierfah­rten oder Ausflüge in der Region aus der Garage geholt. Nach der Weihe machten sich die Fahrzeugle­nker auf den Weg zum Flughafen Genderking­en, an dem ein gemütliche­s Pizza - Essen stattfand. Abgerundet wurde das Treffen letztlich in Burghausen bei einem gemütliche­n Grillvergn­ügen.

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Foto: Peter Heider Stolz postierten sich alle Fahrzeugha­lter nach der Segnung vor ihren Dreirädern und Rollern.

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