Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Zusaminsel Party Meile reicht bis zur
Wertingen Beim diesjährigen Stadtfest im August spielen zwölf Bands und Musikgruppen auf drei Bühnen. Warum die Organisatoren auf handgemachte Musik Wert legen
Wer jetzt die lauen Nächte im Freien genießt, erinnert sich vielleicht an das vergangene Stadtfest. Im August 2015 feierten die Wertinger bei tropischen Temperaturen ein Fest der Superlative. Damals herrschte pure Lebensfreude, und entlang der Partymeile mitten in der Stadt feierten die Wertinger wie lange nicht mehr. Bis zu 10 000 Besucher überrollten die Zusamstadt. Mitunter war kein Durchkommen mehr, und an den drei Bühnen drängten sich die Menschen.
Wertingens Verantwortliche – Stadt und Wirtschaftsvereinigung – wollen in diesem Jahr an den Erfolg anknüpfen. Gleichzeitig müssen sie an die Sicherheit der Besucher denken. Wo heute mehrere tausend Menschen zusammenkommen, sind Notfallpläne unumgänglich. Der Besucheransturm stellt die Veranstalter demnach vor neue Heraus- forderungen. So wurde erstmals ein Sicherheitskonzept in Auftrag gegeben, das 12000 Euro kostet. Den Löwenanteil trägt mit 11000 Euro die Stadt, den Rest die Wirtschaftsvereinigung. Das neue Konzept erlaubt jedoch nur noch zwei Bühnen in der Hauptstraße. Um Rettungswege freizuhalten, plant die Stadt deshalb eine Bühne am Marktplatz und vor dem Gasthof Zum Schwan beim Würfelbrunnen. Der dritte Standort beim Gänseliesel-Brunnen fiel der Sicherheit zum Opfer.
Der Vorschlag von Dr. Friedrich Brändle, die dritte Bühne auf die Zusaminsel zu verlegen, wurde von Stadt und Wirtschaftsvereinigung aus Kostengründen abgelehnt. Weil der Kulturreferent die Vielfalt des Musikprogramms in Gefahr sah, organisierte er kurzerhand in Privatinitiative weitere Auftrittsmöglichkeiten auf der Zusaminsel. „Das wird vom Limani-Wirt gefördert. Und natürlich soll hier unter anderem griechische Musik eine wichtige Rolle spielen.“Die besondere Kulisse rund um das Wasserrad hat es dem Mediziner, der selbst Gitarre und Flöte spielt, angetan.
Am vergangenen Mittwochabend stellte er gegenüber unserer Zeitung das vorgesehene Bühnenprogramm vor. Die unter Vertrag genommenen Bands und Gruppen zeigen nicht nur einen musikalischen Querschnitt, sondern eine übereinstimmende Machart. Brändle: „Die Musik muss handgemacht sein, sonst ist sie nicht lebendig.“Musik aus der Konserve oder vom Computer lehnt er kategorisch ab. Auch Techno findet man in seinem Programm nicht. „Woanders passt das vielleicht, hierher nicht.“
Dagegen tauchen wie beim letzten Stadtfest Namen von Lokalmatadoren auf – etwa „Meine Lieblingsband“aus Binswangen, die Wertinger Bigband „Jazz Taste“oder der Sohn des Kulturreferenten, Paul Brändle, der in München Jazzgitarre studiert.