Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Kassenprüfer kritisieren Kinderhaus
Gemeinderat Sie bemängeln in Emersacker „zu viel Fachpersonal“und fehlende Belege
Einige Anmerkungen und Kritikpunkte hat es bei der Kassenprüfung in Emersacker gegeben. Es ging vor allem um die Kindertagesstätte.
Die überörtlichen Prüfer hatten sich die Jahre 2010 bis 2015 angeschaut. Sie mahnten unter anderem an, dass etliche Gebührenerhebungen nicht für die Kostendeckung ausreichen, zum Beispiel bei der Abwasserbeseitigung. Auch der gute Betreuungsschlüssel im Kinderhaus und „zu viel Fachpersonal“wurden kritisiert. Bürgermeister Michael Müller rechtfertigte die gute Betreuungssituation für die Kinder jedoch damit, dass der Arbeitsmarkt regelrecht leergefegt sei und ein knapper Personalschlüssel bei Krankheit oder Schwangerschaft der Mitarbeiterinnen schnell dazu führen könnte, dass die gesetzlichen Anforderungen für die Betreuung nicht mehr sichergestellt werden können.
Die Prüfer beanstandeten außerdem, dass bei den Sitzungen unter dem Punkt „Sonstiges“zu oft Themen behandelt würden, bei denen Gemeinderatsbeschlüsse nötig seien. Gemeinderat Ralph Behr wünschte sich, dass der Gemeinderat die Vorhaltungen beherzigen würde.
Kritik gab es auch nach der Kassenprüfung der Jahre 2012 bis 2016 in Krippe und Kindergarten. Nicole Finkel vom Elternbeirat, die gemeinsam mit Gemeinderat Markus Hafner die Kasse geprüft hatte, berichtete, dass vom sogenannten Flex-Konto des Elternbeirates, Geld auf die Konten von Kindergarten und Krippe umgebucht wurden, um dortige Defizite zu begleichen. Auf das Flex-Konto zahlt der Elternbeirat Erlöse von Festen wie Sommerfest oder Martinsfeier ein. Wofür genau das Geld zur Bezahlung verwendet wurde, konnte allerdings nicht festgestellt werden, weil konkrete Belege fehlten, hieß es in der Sitzung.
Bürgermeister Müller konnte nicht nachvollziehen, warum die Defizite entstanden sind; denn alle drei Monate bekomme die Kinderhausleitung eine Haushaltsüberwachungsliste; und Dinge, die im Haushalt eingestellt worden seien, müssten nicht vom KinderhausKonto beglichen werden, das für Ersatzbeschaffungen wie Geschirr oder Spielzeug vorgesehen ist. Auch für die Beschaffung von Getränken und Bastelmaterial gebe es ein gesondertes Konto.
Die Kassenprüfer regten an, dass die Prüfung in Zukunft jährlich stattfinden soll. Finkel erklärte außerdem, dass im abgelaufenen Kitajahr schon keine Geldtransfers zwischen den Konten mehr stattgefunden haben und die Buchführung transparenter sei als in den Jahren zuvor. Insgesamt passten die Endergebnisse der Konten, hieß es im Gemeinderat. Das Flex-Konto mit den Festeinnahmen ist inzwischen in Hand des Elternbeirats, sodass dieser seine Gelder in Zukunft selbst verwalten kann.
Weil der Gemeinderat auch noch die Meinung des zur Sitzung verhinderten Gemeinderats Markus Hafner hören möchte, wurde noch keine Entlastung erteilt.