Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Baggern und schmettern wie in Rio

Die Trendsport­art ist auch im Landkreis beliebt. Das Toben im Sand wirkt sich auch auf die Fitness aus

- VON TOBIAS KARRER

Es war eine der sportliche­n Sensatione­n des letzten Jahres: Laura Ludwig und Kira Walkenhors­t holten Gold im Beachvolle­yball bei den Olympische­n Spielen. Eigentlich waren die beiden deutschen Spielerinn­en nicht als Favoriten ins Turnier gegangen, trotzdem holten sie das Edelmetall aus Rio de Janeiro nach Hause und begeistert­en die Bundesrepu­blik. Deshalb ist es kein Wunder, dass auch im Landkreis Augsburg die Plätze immer voller werden.

Marcus Bermeiting­er, Mitbegründ­er der Initiative „Beachen statt Chatten“aus Wollbach, spielt begeistert Beachvolle­yball. „Im Sand zu stehen, ist für mich absolutes Strand- und Urlaubsfee­ling“, sagt er. Seine Hobbygrupp­e trifft sich regelmäßig auf dem neuen Beachplatz in Wollbach.

Auch für Andreas Frank, den zweiten Vorstand des Volleyball­clubs in Neusäß, ist Beachen Sommer pur. Er genießt es, „bei schönem Wetter draußen zu sein“. Im Sand und unter freiem Himmel nur zu zweit auf dem Feld zu stehen, sei aber deutlich anspruchsv­oller, als das Spiel in der Halle, sagt Frank. „Man muss viel mehr Fläche abdecken. Außerdem ist laufen und springen im Sand deutlich anstrengen­der, als in der Halle“, betont der Neusässer.

Sabine Häubl, der Leiterin der Abteilung Volleyball beim TSV Gersthofen, geht es ähnlich. Beachvolle­yball ist für sie eine gute Alternativ­e zum Training in der Halle. „In der Natur und an der frischen Luft zu sein, ist im Sommer viel angenehmer, als in einer stickigen Halle“, sagt sie. Das Toben im Sand würde sich außerdem positiv auf die Fitness, Schnelligk­eit und Sprungkraf­t auswirken, erklärt Häubl. Mannschaft­sspieler aus ihrem Verein nutzen die Sportart deshalb bewusst als Vorbereitu­ng auf die kom- mende Saison in der Halle. Auch Häubl hat den positiven Effekt schon erfahren: „Nach der Beachsaiso­n zurück in der Halle, springe ich merklich höher.“Außerdem schone Beachen im Vergleich zum spielen in der Halle die Gelenke und „im Sand kann man auch mal hechten“, betont Häubl.

Man muss allerdings kein Profi sein, um mitspielen zu können. Abteilungs­leiterin Häubl sieht zwei Seiten der Sportart: Es gäbe die aktiven Beacher, die immer zu zweit auf dem Feld stünden und technisch auf einem hohen Niveau spielen würden. Es gäbe aber auch Hobbyspiel­er, die zu dritt oder viert auf einer Feldhälfte sicherlich mehr Spaß hätten.

Ein gutes Beispiel sind die Beacher aus Wollbach. „Unser Feld ist etwas größer als normal und wir spielen eigentlich immer fünf gegen fünf. Bei uns kann auch wirklich jeder mitmachen“, betont Marcus Bermeiting­er. Der jüngste Spieler in seiner Truppe ist zwölf Jahre, der älteste siebzig. Bei „Beachen statt Chatten“stehe definitiv der Spaß im

Vordergrun­d, ist sich Bermeiting­er absolut sicher.

Auch Andreas Frank vom Volleyball­club Neusäß gefällt die gemeinscha­ftliche Komponente beim Beachvolle­yball auf öffentlich­en Plätzen. „Man lernt immer wieder neue Leute kennen, die einfach fragen, ob sie mitspielen dürfen“, erklärt er. Da braucht es keine Partnerbör­se.

 ?? Foto: Michael Hochgemuth ?? Baggern, pritschen und schmettern macht beim Beachvolle­yball im Sand gleich noch mal so viel Spaß.
Foto: Michael Hochgemuth Baggern, pritschen und schmettern macht beim Beachvolle­yball im Sand gleich noch mal so viel Spaß.

Newspapers in German

Newspapers from Germany