Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Plärrerumzug: Teilnahme bleibt kostenlos
CSU wetterte gegen Idee aus dem Referat
Sollten Vereine und Organisationen, die beim großen Plärrerumzug mitmachen, künftig eine Teilnahmegebühr bezahlen? Im Ordnungsreferat, das für das Volksfest zuständig ist, gab es offenbar diese Überlegungen. Zahlen kursierten auch bereits. Demzufolge sollten ab sechs Teilnehmern 20 Euro und ab elf Teilnehmern 50 Euro erhoben werden. Die CSU-Stadtratsfraktion, die mit der SPD die Koalition im Rathaus stellt, wendete sich strikt gegen Teilnahmegebühren. Sie hatte von den Überlegungen Wind bekommen und machte sie öffentlich. „Der Augsburger Plärrerumzug ist ein über die Stadtgrenzen bekanntes Traditionsereignis, das sich größter Beliebtheit in der gesamten Bevölkerung erfreut“, hieß es. Das Teilnehmerfeld müsse so breit und bunt wie bisher bleiben. „Durch solche finanziellen Hürden wird das gefährdet, weil die Motivation der Teilnehmer am Traditionsumzug natürlich sinkt, wenn man auch noch dafür zahlen muss, dass man Brauchtum lebendig hält“, teilte die CSU dazu am Nachmittag mit.
Die Reaktion kam prompt: Bereits am Abend gaben Oberbürgermeister Kurt Gribl (CSU) und Ordnungsreferent Dirk Wurm (SPD) in einer gemeinsam abgestimmten Erklärung bekannt, dass die Stadt die Kosten übernehmen werde.
Im Vorjahr zogen 2400 Teilnehmer von der Innenstadt zum Festgelände. Es waren 89 Zugnummern. Würden die von der CSU angegebenen Zahlen stimmen, dürfte es sich um Einnahmen von rund 2000 Euro handeln. In diesem Jahr ist der Umzug am Samstag, 26. August. Traditionsgemäß gibt es den Umzug immer beim Herbstplärrer. Früher wurden die Umzüge von Privatpersonen organisiert. Allerdings ergaben sich haftungsrechtliche Probleme. Dies war bereits Anfang 2015 politisch thematisiert worden. Deshalb wurde ein Verein gegründet, der mit Gebühren die Finanzierung des Umzugs sichern wollte.