Augsburger Allgemeine (Land Nord)
So soll die Hauptstraße schöner werden
Dorferneuerung Für die Umgestaltung der Ortsmitte von Horgau geht es an die Details. Nach Kritik der Anwohner gibt es nun Veränderungen bei den Verengungen und dem Pflaster
Im Rahmen der Dorferneuerung sollen die Horgauer Hauptstraße und der Martinsplatz umgestaltet werden. Die Planung war in den vergangenen Monaten konfliktreich, hatten die Anwohner doch oft andere Vorstellungen als die Verantwortlichen (wir berichteten). Nach dem Protest der Nachbarn wurde die geplante Pflasterung deutlich reduziert. Nun hat der Vorstand der Dorferneuerung bei einer öffentlichen Sitzung über Anregungen aus der Anliegerversammlung beraten. Es ging vor allem um die Fahrbahnverengungen, Parkplätze und das Pflaster. ● An der Hauptstraße waren zunächst zwei Verengungen geplant: eine auf Höhe der Raiffeisenbank, die andere bei der Schule. Um die Vor- und Nachteile der möglichen Verengungen entbrannte während der Sitzung eine hitzige Diskussion, sowohl im Vorstand als auch im Publikum.
Die Argumente der Gegner: Die Fahrbahnbreite sei dann gerade für landwirtschaftliche Fahrzeuge zu eng; und solche Fahrbahnbarrieren könnten durch das Bremsen und erneute Anfahren zu zusätzlichen Geräuschund Umweltbelastungen führen. Die Argumente der Befürworter: Die Fahrbahnverengungen seien nicht sehr hoch und könnten mit größeren Fahrzeugen wenn nötig, problemlos überfahren werden; es gehe vor allem um die Sicherheit der Passanten, gerade solche mit körperlichen Beeinträchtigungen, und Kindern, die vom südlichen Gehweg aus die Straße überqueren müssten.
In der Diskussion ging es auch darum, wie man die Fahrzeuge auf der Hauptstraße bremsen könnte. Die einen fanden die Fahrbahnverengungen dafür geeignet, andere argumentierten, dass man wegen der parkenden Autos an der Straße sowieso schon langsamer fahren müsse. Außerdem gebe es ja noch andere Möglichkeiten, zum Beispiel Signaltafeln und Hinweisschilder.
Andreas Pardun, Vorsitzender und Zuständiger vom Amt für ländliche Entwicklung, der die Sitzung leitete, bündelte schließlich die äußerst unterschiedlichen Meinungen zu drei Varianten, die er dem Vorstand zur Abstimmung gab. Vier von fünf Vorstandsmitglieder stimmten schließlich für den Kompromiss, nur auf Höhe der Schule eine Fahrbahnverengung aufzubauen. In einem zweiten Schritt ging es dann noch um die Frage, ob diese Verengung ein- oder beidseitig entstehen soll. Mit einer knappen Mehrheit legte sich der Vorstand da auf eine einseitige Verengung der südlichen Fahrbahnseite fest, wodurch die Fahrbahn noch 3,50 Meter breit sein wird. Die Höhe des Gehwegs entlang der Hauptstraße wird als „Homburger Kante“drei Zentimeter betragen. ● Ein großes Thema waren auch die geplanten Parkflächen am Straßenrand. Es sollen 17 zusätzliche Parkmöglichkeiten zu den bisher acht geplanten geschaffen werden. Diese werden mit Rasengittersteinen gepflastert, wodurch ein durchgängiger Grünstreifen an der Hauptstraße bleibt. Keine neuen Bäume soll es an den Stellen geben, wo diese eine Grundstückszufahrt behindern oder ein alter Baum in unmittelbarer Nähe steht. ● Für den Kreuzungsbereich Hauptstraße/Schwedenweg/ Martinsplatz bestätigte der Vorstand die frühere Planung, nach der zwei getrennte Streifen bepflastert werden sollen. Bei der geplanten Pflasterung des Martinsplatzes entschied man sich nun dazu, den Abschnitt von der Hauptstraße bis zum Rathaus zu asphaltieren. Der Bereich der Fahrbahn auf Höhe des Hotels Platzer soll ebenfalls wie geplant gepflastert werden. Von der Dorferneuerung ausgespart bleibt dagegen die Umgestaltung der Einund Ausfahrt des Hotels, da diese dem Grundstückseigentümer selbst obliege. ● Wie viel das alles kosten wird – und vor allem, wie viel die Anwohner zahlen müssen – steht noch nicht fest. Eine genaue Berechnung könne es laut Pardun erst nach dieser Sitzung geben. Doch auch während der Bauphase könnten sich die Kosten durchaus noch verändern. Sparen könne man, indem man für das Pflaster Beton statt Granit verwendet. Vor allem für den Martinsplatz könnte sich der Vorstand eine solche Betonpflasterung vorstellen. Bürgermeister Thomas Hafner schlug diesbezüglich jedoch vor, sich die beiden Materialien erst einmal in natura anzuschauen.
So geht es nun weiter: Pardun plant demnächst eine Teilnehmerversammlung, in der nochmals über die Details informiert wird. Die Pläne werden voraussichtlich vom 24. Juli bis 7. August öffentlich ausgelegt.