Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Ein neuer Krimi Schauplatz im Allgäu
Film Die „Mordkommission Königswinkel“ermittelt heute im ZDF. Wie die Wahl auf Füssen fiel
Augsburg Ein toter Lokaljournalist im Lech – und das im vermeintlich idyllischen Füssen. Um diesen Mord dreht sich der erste Fall eines neuen TV-Ermittlerduos, der heute Abend im ZDF zu sehen ist. In der „Mordkommission Königswinkel“des gleichnamigen Krimis arbeitet Hauptkommissarin Julia Bachleitner, gespielt von Lavinia Wilson, als Mordermittlerin – und ist gleichzeitig die Frau des Landrats. Ihr zur Seite steht ein Polizist, der besonders unter Beobachtung steht: Hauptkommissar Thomas Stark (Vladimir Burlakov). Der saß bis vor kurzem offenbar unschuldig im Gefängnis, soll jetzt aber wieder in den Dienst integriert werden.
Während der Ermittlungen stoßen die Polizisten darauf, dass der ermordete Journalist des „Füssener Boten“über Verbindungen der italienischen Mafia ins Allgäu recherchiert hatte. Doch als auch noch die Schwester des Journalisten ermordet wird, geht die Spur noch in eine andere Richtung. Verantwortlich für den neuen Krimi ist der ZDFProduzent Eberhard Jost, der sich auf Kriminalgeschichten in ländlichen Gegenden spezialisiert hat. Dass nun ausgerechnet Füssen ein eigenes Ermittlerduo bekommt, hat mit einer Autofahrt des Produzenten zu tun. „Als ich vor einigen Jahren mal durch Füssen gefahren bin, fand ich die Stadt sogar interessanter als die Königsschlösser“, erzählt er. Als ein neuer Krimi entwickelt werden sollte, erinnerte er sich wieder daran. Drehbuchautor und ZDF waren einverstanden und so entstand der erste Fall für die „Mordkommission Königswinkel“. Ob es weitere Fälle geben wird, hängt davon ab, wie gut die erste Folge heute Abend bei den Zuschauern ankommt.
Gedreht wurde in und rund um Füssen – das Klischee um Schloss Neuschwanstein spart der Krimi aber größtenteils aus. Stattdessen spielen einige Szenen in der ehemaligen Benediktinerabtei St. Mang in Füssen, in einem denkmalgeschützten Bauernhof in Brandstatt und in einer Villa in Hinang bei Sonthofen. Dafür hat einer der Schauspieler eine besondere Beziehung zu Schloss Neuschwanstein: Der Stiefvater des Hauptdarstellers Vladimir Burlakov arbeitete dort als Fremdenführer. Anders als in vielen anderen Fernsehkrimis setzt Jost auf zwei relativ junge, auf den ersten Blick gewöhnliche Ermittlerfiguren. „Ich wollte zwei ganz normale Protagonisten“, sagt er – und keine kaputten Gestalten.
Ob ihm das gelungen ist und wie es mit der Mafia im Allgäu weitergeht, ist heute Abend um 20.15 Uhr im ZDF zu sehen.