Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Spannender Ausflug in eine fremde Klangwelt
Musik Beim Konzert der Begegnung spielen Gersthofer Musiker unter Leitung eines Dirigenten aus Israel. Und das mit Erfolg
Es war eine musikalische Begegnung der besonderen Art: Die Gersthofer Blasharmoniker und das Jugendorchester Gersthofen Schwäbische Bläserbuben (JUGGE) trafen sich zu einem „Konzert der Begegnung“in der Gersthofer Stadthalle und brachten dabei nicht nur Musik aus fernen Kulturkreisen zu Gehör, sondern sie ließen sich vom israelischen Komponisten und Dirigenten Eitan Avitsur durch einige Stücke führen.
Seit einigen Jahren hält das Jugendorchester Gersthofen intensiven Kontakt zu einer Musikschule in Jerusalem. Beim letzten Besuch in Israel wurde die Idee geboren, in Gersthofen gemeinsam mit Eitan Avitsur ein Konzert durchzuführen, was der Vorsitzende der beiden Orchester Andreas Landau zusammen mit den Dirigenten Maximilian Ho- semann und Ulrich Fischer nun sehr erfolgreich umsetzte. Die Vorbereitung dieser musikalischen Herausforderung stellte alle Beteiligten vor etliche Hürden, denn in kürzester Zeit mussten die fremden Musikstücke eingeübt werden, die für mitteleuropäische, westlich orientierte Ohren nicht nur ungewöhnlich klingen, sondern einer ganz anderen Klangwelt angehören. Eine Woche vor dem Konzert übernahm der Gast aus Israel die Proben und schaffte es, mit seinen klaren musikalischen Vorstellungen und Erklärungen, die einzelnen Stücke für die Musiker greifbar zu machen.
Und so bekamen die rund 300 Zuhörer Außergewöhnliches, aber auch Eingängiges zu hören. Ergänzt mit ausführlichen Erklärungen übernahm der israelische Dirigent für vier Stücke die Stabführung und hauchte zusammen mit den Gersthofer Musikern diesen eigenwilligen Kompositionen Leben ein. Den Rest des Konzertes bestritten die Dirigenten Ulrich Fischer und Maximilian Hosemann, die sich im Vorfeld ausgiebig mit dem Thema „Israel“auseinandergesetzt haben. So stand beispielsweise die Filmmusik zu „München“von Steven Spielberg, aber auch Originalwerke für sinfonische Blasmusik, in denen Klezmer-Musik, das HanukkahFest und etliche israelische Volkslieder vertont wurden, auf dem Programm.
Nicht nur beim Publikum, auch bei den Mitgliedern der beiden Orchester hinterließ dieses außergewöhnliche Konzert einen nachhaltigen Eindruck, da es sich um eine musikalische Begegnung mit der reichen Kultur und Geschichte Israels einerseits, aber auch mit dem dunklen Kapitel des Holocausts und der Judenverfolgung andererseits handelte.