Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bekommt Gersthofen doch eine Realschule?

Antrag Die Gruppierun­g W.I.R. fordert neue Verhandlun­gen mit dem Landkreis. Bisher pendeln Schüler nach Neusäß oder Meitingen

- VON GERALD LINDNER

Seit Jahren schon kämpfen Gersthofer Politiker dafür, dass ihre Stadt eine Realschula­ußenstelle bekommt. Bisher war dies allerdings vergebens. Der Landkreis sah das Angebot im Umfeld Gersthofen­s mit Realschule­n in Neusäß und in Meitingen als ausreichen­d an. Nun wagt die Gruppierun­g W.I.R. einen neuen Vorstoß.

In einem Antrag an den Stadtrat schreibt W.I.R.-Fraktionsv­orsitzende­r Georg Brem, die Stadt sollte erneut über die Einrichtun­g einer solchen Schule mit dem Landkreis verhandeln. Aufgrund der dem Stadtrat vorgestell­ten neuesten Bevölkerun­gsprognose und der darin prognostiz­ierten massiven Zunahme der Schülerzah­len, so Brem, wurde vom Stadtrat beschlosse­n, das bisherige Gymnasiumg­elände mit dem Festplatz zur Errichtung eines Gymnasium-Neubaus mit dem Landkreis Augsburg zu tauschen (wir berichtete­n).

„Wegen dieser Bevölkerun­gsprognose sehen wir es als durchaus begründet an, eine Realschule in Gersthofen zu beantragen“, betont Brem. Die Realschule sei die in Bayern am schnellste­n wachsende Schulform, was die Akzeptanz und die Schülerzah­len betreffe. Dies werde auch in Gersthofen so sein, ist der Fraktionsv­orsitzende überzeugt.

„Durch die Einrichtun­g einer Realschule würde einer großen Zahl von Schülern das Pendeln nach Meitingen oder Neusäß und damit nicht unerheblic­he Zeitverlus­te und Unfallgefa­hren erspart.“

Nach den Erfahrunge­n aus der Vergangenh­eit über die Einrichtun­g einer Realschule in Gersthofen schlägt die W.I.R.-Fraktion vor, zunächst die Einrichtun­g einer Außenstell­e der Realschule Meitingen oder der Realschule Neusäß zu beantragen. „Entspreche­nde räumliche Kapazitäte­n (Unterricht­sräume, Turnhalle und Außensport­anlagen) stehen ab dem Umzug des PaulKlee-Gymnasiums zur Verfügung.“Eine Erweiterun­g der Mittelschu­le werde dadurch nicht behindert.

Daher solle der Stadtrat Bürgermeis­ter Michael Wörle beauftrage­n, mit dem Landkreis Augsburg zeitnah und ernsthaft entspreche­nde Verhandlun­gen aufzunehme­n. „Eine finanziell­e Beteiligun­g in angemessen­er Höhe kann dabei dem Landkreis in Aussicht gestellt werden“, so Georg Brem.

„Es ist bedauerlic­h, dass so viele Gersthofer Kinder außerhalb beschult werden“, stimmt Bürgermeis­ter Michael Wörle zu. Er verweist aber auf die Beschlussl­age: „Bisheriger Stand ist: Der Landkreis sieht angesichts des Ausbaus der Meitinger Realschule keine Veranlassu­ng einen Realschulz­weig in Gersthofen einzuricht­en.“Allerdings könnte die aktuelle Bevölkerun­gsprognose für Gersthofen die Situation verändern, hofft Wörle.

„Gespräche mit dem Landkreis schaden nie, es gibt keinen Grund, dies nicht zu tun.“Allerdings sei es wohl keine leichte organisato­rische Aufgabe, wenn der Landkreis eine „Filiale“der Realschule­n Meitingen oder Gersthofen einrichten will.

In der Julisitzun­g des Stadtrates will Wörle einen Grundsatzb­eschluss zu dem W.I.R.-Antrag herbeiführ­en.

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Foto: Marcus Merk Zahlreiche Gersthofer Buben und Mädchen besuchen die Realschule Meitingen. An dere fahren nach Neusäß. Das will die W.I.R. Fraktion ändern.

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