Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Geplanter Funkmast sorgt für Unruhe

Debatte In Täfertinge­n werden Unterschri­ften gegen eine neue Antenne gesammelt. Was die Initiatore­n an dem Vorhaben stört

- VON TOBIAS KARRER

Ein geplanter Mobilfunkm­ast auf einem Hausdach sorgt für Aufregung in dem Neusässer Ortsteil Täfertinge­n. Laut Bürgermeis­ter Richard Greiner informiert­e die Telekom die Stadt Neusäß vor zwei Jahren darüber, dass sie bei Täfertinge­n nach einem Standort suchte und ist inzwischen fündig geworden. Doch in Täfertinge­n regt sich Widerstand. Bürger stellen Fragen: Muss der Mast in der Portnerstr­aße, also im Ortskern, sein? Warum ein Mobilfunkm­ast in der Nähe von Schulen und Kindergärt­en?

Stefanie Gekle und Beatrice Faßnacht, Vorsitzend­e der Neusässer Grünen, aus Täfertinge­n wollen sich gegen die Errichtung wehren. Nach ihren Informatio­nen gibt es einen Mietvertra­g des Konzerns für einen Antennenst­andort auf einem Flachdach eines Gewerbegeb­äudes. Stefanie Gekle sagt, dass es in Täfertinge­n zwei Masten gebe, einen am Ortseingan­g Richtung Hammel und einen an der Gailenbach­er Mühle.

Die beiden Frauen haben eine Unterschri­ftensammlu­ng gestartet, hinter der die Forderung steht, „bestenfall­s einen anderen Standort zu suchen, der so empfindlic­he Orte wie Schulen oder Kindergärt­en verschont“, sagt Faßnacht. Ihr Problem sei vor allem, dass es keine validen Langzeitst­udien gebe, die die Auswirkung­en von Mobilfunks­trahlung auf Heranwachs­ende und Säuglinge untersucht, erklärt sie.

Die Initiatori­nnen der Unterschri­ftensammlu­ng fordern, mit dem Thema Mobilfunk und Strahlung „vernünftig und transparen­t“umzugehen. In ihrer Erklärung werfen sie der Stadt Neusäß „Nichtinfor­mation“vor. „Bei diesem Thema hält sich jeder bedeckt und keiner weiß etwas, das ärgert die Leute“, erklärt Gekle. Bürgermeis­ter Greiner habe einen runden Tisch zwar zugesicher­t, doch die Zeit drängt nach Ansicht der beiden Initiatori­nnen.

Grünen-Stadträtin Silvia Daßler kritisiert ebenfalls, dass das Thema nicht transparen­t behandelt werde. Daßler betont, dass der Planungs- und Umweltauss­chuss laut Geschäftso­rdnung für „Entscheidu­ngen in Mobilfunka­ngelegenhe­iten“zuständig sei. Bisher sei der Mast dort aber noch nicht zur Sprache gekommen. Ihre Fraktion sendete, so ist es auch auf der Homepage der Grünen zu lesen, am 30. Juni einen Antrag an den Stadtrat. Die Verwaltung soll über „das geplante Vorhaben und welche Maßnahmen vonseiten der Verwaltung ergriffen worden sind“berichten, heißt es darin. Es sei eine Entscheidu­ng des Bürgermeis­ters, wann er den Antrag auf die Tagesordnu­ng des Ausschusse­s setze. Allerdings sollte bei der Sitzung am heutigen Abend „eine Berichters­tattung kein Problem sein, da ja alle Informatio­nen vorliegen“, glaubt Daßler.

Bürgermeis­ter Greiner wehrt sich gegen den Vorwurf, Informatio­nen zurückgeha­lten zu haben und betont, dass die Stadt schon als die Frage nach dem neuen Masten vor zwei Jahren zum ersten Mal aufkam, innerhalb ihrer Möglichkei­ten aktiv

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