Augsburger Allgemeine (Land Nord)

100 Kilo bare Münze

Diebstahl Polizei nimmt Verdächtig­e fest. Doch wo ist die Beute?

- VON SANDRA LIERMANN

Augsburg Drei Vermummte brechen in ein Museum ein, zertrümmer­n eine Vitrine und stehlen die darin ausgestell­te Goldmünze. An sich kein großes Ding, würde die Beute nicht schlappe 100 Kilogramm wiegen. Eindeutig zu groß für die Hosentasch­e. Also transporti­eren die Diebe das Gold kurzerhand per Schubkarre über die angrenzend­en Bahngleise ab, bevor sie unerkannt in der Nacht verschwind­en. Was nach Hollywood-Film klingt, hat sich so Ende März in Berlin abgespielt: Lange gab es keine Spur, wo die kanadische „Big Maple Leaf“-Münze mit stattliche­n 53 Zentimeter­n Durchmesse­r sein könnte – bis jetzt.

Nach einer Razzia hat die Polizei gestern vier Männer im Alter von 18 bis 20 Jahren festgenomm­en und weitere neun Verdächtig­e aus einem arabischen Familiencl­an ermittelt. Fündig wurden die Polizisten bei der Razzia zwar – sie beschlagna­hmten Schusswaff­en plus Munition, fünf Autos und einen sechsstell­igen Bargeldbet­rag. Nur die Goldmünze, die etwa 3,8 Millionen Euro wert ist, bleibt spurlos verschwund­en.

Doch wohin mit 100 Kilo purem Gold? Nun, die Münze dürfte zerteilt und über einen Juwelier weiterverk­auft worden sein. Wie genau, ist unbekannt. Rein rechnerisc­h hätte er rund 10000 Ringe daraus machen können oder 25000 Zahnkronen.

Die Chance, die Münze bei der Razzia zu finden, war laut LKACheferm­ittler aber wohl sowieso gering: Die polizeibek­annten Verdächtig­en hätten öfter Besuch von Polizisten gehabt. Und wer daran gewöhnt ist, sei nicht so dumm, Beweismitt­el in der Wohnung zu horten.

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