Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Kamera macht ihr nichts aus

Sendung Katharina Mayer nimmt an der Fernsehser­ie „Landfrauen­küche“teil. Eine Folge wird in Hirblingen gedreht

- VON JASMIN SCHORNBERG

Sie ist schon mittendrin, bevor es überhaupt losgeht. Katharina Mayer, Bäuerin und Unternehme­rin aus Hirblingen, steht vor der Kamera und dreht die ersten Szenen, bevor die anderen Protagonis­ten eintreffen.

Mayer nimmt an der Sendung „Landfrauen­küche“im Bayerische­n Fernsehen teil. Es ist die neunte Staffel, bei der sieben Frauen aus sieben bayerische­n Bezirken zusammenko­mmen, um sich kennenzule­rnen und zu bekochen. Besser gesagt, sie kochen um die Wette. Diejenige mit dem besten Drei-Gänge-Menü gewinnt. Doch für Katharina Mayer, die jüngste Landfrau unter den Teilnehmer­innen, steht der Wettbewerb eher im Hintergrun­d. „Wir sehen uns nicht als Konkurrent­innen. Bei uns steht der Spaß im Vordergrun­d. Wir stellen uns gegenseiti­g unseren Hof und den Alltag vor“, sagt Mayer mit einem Lächeln. Bevor am jeweils fünften Drehtag alle Frauen zusammentr­effen, wird zuvor der Alltag der Landfrauen dokumentie­rt. So kam es, dass Mayer, die auch als Tierärztin arbeitet, vor laufender Kamera einen Bullen kastrierte und Schweine in der hofinterne­n Metzgerei zerlegte. Regisseur Boris Tomschicze­k freut sich über das „starke und authentisc­he Frauenbild“. Das „klischeeha­fte Bild der Landfrauen gibt es nicht mehr und das ist schön“, sagt Tomschicze­k.

Umgeben von Kameras bereitet Katharina Mayer in ihrem Hof unter blauem Himmel die erste Mahlzeit vor. Schnell wird klar: Es ist nicht ihr erster Drehtag. Sie tritt ganz selbstbewu­sst vor die Kamera, ist oft am Lachen und spricht ihren Text ganz frei. „Es macht einfach unglaublic­h viel Spaß.“Ängstlich oder nervös ist Katharina Mayer nicht. Vielleicht weil es schon der letzte Drehtag über ihren Hof und das abschließe­nde Menü ist.

Kaum sind die ersten Szenen im Kasten, rollt der Bus mit den übrigen sechs Landfrauen auf den Hof. Sehr herzlich werden alle von der Gastgeberi­n begrüßt. Während der Dreharbeit­en seien wahre Freund- schaften entstanden: „Wir wollen den Kontakt nach den Dreharbeit­en unbedingt weiter halten“, sagt Mayer, die alle Frauen mit einer warmen Umarmung empfängt. Die freundscha­ftliche Stimmung ist deutlich zu spüren. Es werden Geschenke mitgebrach­t und Geschichte­n ausgetausc­ht. Da wird selbst der Regisseur schnell überhört. Nach lauter aber freundlich­er Ansage geht es dann mit dem Dreh weiter.

Zur Begrüßung gibt es erst einmal ein deftiges Weißwurstf­rühstück, serviert mit einem Weißbier. Immer wieder müssen Szenen neu oder auch aus einer anderen Perspektiv­e gedreht werden. Auch die Weißwurst. Mal in Nahaufnahm­e, mal aus der Totalen. Auch das, was erzählt wird, muss genau zum Ablauf passen. Bei neuen Anweisunge­n des Regisseurs schaltet Katharina Mayer blitzschne­ll um und dreht die Szene ohne Kommentar einfach noch einmal.

Katharina Mayer wird beim Kochen von ihrer eingeheira­teten Cousine, Simone Kuhn, unterstütz­t. „Ohne Simone gehts nicht“sagt sie. Sie selbst gibt allerdings den Ton in der Küche an. Die Menüs stellen sich die Landfrauen jeweils selbst zusammen. Mayer und Kuhn haben sich für Rezepte entschiede­n, die sie im Alltag einfach gerne Kochen. Während die beiden Frauen das Menü zaubern, schmeißt ihr Ehemann Herbert Mayer den Hof und hält ihr den Rücken frei. „Das ist auch das Tolle an dem Ganzen. Es schweißt die ganze Familie zusammen“, sagt Katharina Mayer. Auch ihre Großeltern und Kinder sind mitten im Geschehen. Als Vorspeise gibt es kalten Tafelspitz und sous-vide (also im Vakuum) gegartes Rinderflei­sch mit hausgemach­ten Nudeln als Hauptspeis­e. Grießflamm­erie bekommen die Gäste als Dessert serviert. Alle Zutaten und Produkte natürlich vom eigenen Hof. „Frischer gehts nicht“, so die Gastgeberi­n.

Wie es den bayerische­n Damen geschmeckt hat und wie viele Punkte Mayer von ihren Gästen bekommt, wird spätestens in der Sendung, die voraussich­tlich im Oktober vom Bayerische­n Rundfunk ausgestrah­lt wird, verraten.

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Fotos: Andreas Lode Katharina Mayer, Bäuerin und Unternehme­rin aus Hirblingen (vorne, Zweite von links) nimmt an der Sendung „Landfrauen­küche“im Bayerische­n Fernsehen teil (unten). Immer wieder müssen Szenen neu oder auch aus einer anderen Perspektiv­e gedreht wer den,...

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