Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Familie Lang aus Thierhaupten für Verdienste um die schwäbische Volksmusik geehrt
Der Volksmusiktag im Bauernhofmuseum in Illerbeuren ist mit etwa 50 teilnehmenden Musikund Tanzgruppen, die rund um die historischen Häuser auf dem Museumsgelände aufspielen, die größte Veranstaltung dieser Art in Bayerisch-Schwaben und zieht viele hundert Besucher an. Dieses Jahr bot der Volksmusiktag für den Bezirk Schwaben die Bühne für die Verleihung der „Schwäbischen Nachtigall“: Sie ist die Auszeichnung für besondere Verdienste um die schwäbische Volksmusik. Mit ihr bedankt sich der Bezirk Schwaben bei Sängern, Musikanten und Volkstänzern für ihr ehrenamtliches Engagement. Bezirkstagspräsident
betonte bei der Verleihung, dass „die wichtigste Aufgabe der heutigen Volksmusikpflege ist, traditionelle Musizierformen in Gebrauch zu nehmen und ins gesellschaftliche Leben einzubetten. Diese Einstellung war auch immer das erklärte Ziel unserer diesjährigen Preisträger.“Einer der insgesamt drei Preisträger ist die aus Thierhaupten. Sie habe das musikalische Leben im Markt Thierhaupten in den vergangen 40 Jahren maßgeblich geprägt, hieß es bei der Auszeichnung.
und sind 1971 nach Thierhaupten gezogen und dem Gesangverein Harmonie beigetreten. Als 1974 die Leitung des gemischten Chors neu zu besetzen ist, wird sie dem jungen Lehrerehepaar angetragen. Paul gibt die Leitung nach und nach an seine Frau Marianne ab. Mitte der 1970er-Jahre ist es ein absolutes Novum, dass eine Frau einen Chor dirigiert. 1981 wird Marianne Lang nach ihrer Chorleiterausbildung beim Chorverband Bayerisch-Schwaben zur KreisChorleiterin im Sängerkreis Unterer Lech – und damit die erste KreisChorleiterin in Deutschland.
Ein besonderes Gesangsensemble wird 1985 gegründet: Ein Männerdoppelquartett, das sich auf die Pflege traditioneller bayerischer Lieder spezialisiert. Marianne Lang leitet auch die Kirchenchöre der Pfarreien Ziertheim-Dattenhausen und Anwalting-Gebenhofen. Wichtig ist ihr, dass in ihren Ensembles neben der klassischen und modernen Chorliteratur auch bayerische Volkslieder gesungen werden.
Bei der Familie Lang ist auch die nächste Generation musikalisch sehr aktiv. Die Geschwister Christoph, Bernadette und Veronika sind in Instrumentalgruppen wie Überzwerch mit dabei, die sich der Pflege des überlieferten regionalen Tanzmusik-Repertoires angenommen haben.
Seit seinem Studium der Volkskunde, der Landesgeschichte und Musikwissenschaft setzt sich Christoph Lang mit historischen Noten auseinander und bringt diese wieder zur Aufführung, etwa das Singspiel „Der illuminierte Bauer“, das um 1800 im Kloster Ursberg entstanden ist.