Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mein Bauch gehört mir

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als „stattlich“, heute viel prosaische­r als „fette Sau“. Auch Muckis – am besten noch „geil“tätowiert, gehören zum neuen Körperkult. Die Brusthaare rasierten sich vor zehn Jahren zuerst die Jungen und bald folgten auch 40-Jährige diesem Trend. Vorbei die Zeiten, als es Bügelbrett­er gab mit dem Abbild des vollständi­g behaarten Burt Reynolds.

Jetzt ist ja auch die Saison in den Freibädern! Auch da will Mann bella figura machen. Dies beinhaltet auch die Wahl der richtigen Badehose. Vielleicht wird es auch eine Renaissanc­e der knappen Badehose geben. Zur Erinnerung: In den 60er Jahren trugen Männer knappeste Badehösche­n aus ganz dünnem Textil. Aufgenäht waren Freischwim­merzeichen und ganz Sportliche nähten sich das Leistungss­chwimmer-Abzeichen darauf. Männer mit Hang zum Maritimen hatten Badehosen, die an der Seite mit dicken, weißen Kordeln geschnürt waren. Doch bei Beleibten hängt der „Ranzen“oft dermaßen über den knappen Höschen, dass er auf den ersten Blick wie ein Nudist erscheint. In den späten 80er Jahren kam dann aus den USA (woher sonst!) die lange, oft knielange Badehose. Den Schwimmbad-Technikern gefiel die gar nicht, da die Schwimmer mit diesen riesigen Badehosen beim Verlassen des Beckens im Schnitt 20 Liter Wasser mit auf die Wiese tragen. Aber diese Art Badehose gibt dem Bauch eher Spielraum. Relativ neu sind die Badehosen im Stil der „Retropants“(ähnlich wie eine Unterhose). Diese wird bevorzugt von Männern getragen, die ihr Ego ganz im Körperbewu­sstsein ansiedeln.

Übrigens: Über schwergewi­chtige Frauen im Bikini schreibe ich lieber nichts ...

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An dieser Stelle blickt der Kabarettis­t Silvano Tuiach für uns auf das Geschehen in Augsburg und der Welt.

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