Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Internet Star hat schon wieder Ärger mit der Polizei

Justiz Im März löste Leon Machère fast eine Massenpani­k am Kö aus und legte sich mit Beamten an. Trotz drohender Strafe macht er munter weiter

- VON JÖRG HEINZLE

Sein Besuch in Augsburg, der am Königsplat­z für Chaos sorgte, liegt fast vier Monate zurück. Doch noch immer ist unklar, ob der InternetSt­ar Leon Machère, 24, wegen des Augsburger Auftritts bestraft wird. Leon Machère ist mit teils grenzwerti­gen Scherz-Videos bekannt geworden, die er über das InternetPo­rtal Youtube veröffentl­icht. Sein Besuch im März in Augsburg sprach sich so schnell herum, dass sich über tausend Kinder und Jugendlich­e vor dem Hotel Ost, wo er sich aufhielt, versammelt­en. Es gab auf dem Platz tumultarti­ge Szenen, wegen des Gedränges drohte eine Panik.

Als Leon Machère und seine Begleiter nach einem Katz-und-MausSpiel in der Innenstadt von der Polizei vorläufig festgenomm­en und zur Innenstadt-Wache gebracht wurden, soll er die Beamten unter anderem als „Scheißpoli­zei“beleidigt haben. Deshalb läuft gegen ihn nun ein Strafverfa­hren wegen Beleidigun­g. Die Polizei ermittelte zudem, weil ein Auto mit dem Youtube-Star an Bord mit hoher Geschwindi­gkeit durch das Haltestell­en-Dreieck am Kö gerast sein soll.

Der Internet-Filmer beschwerte sich hinterher per Videoclip, er habe stundenlan­g angekettet auf der Wache warten müssen. Zudem behauptete er, die Polizisten hätten sein Auto durchsucht und es dabei beschädigt. Tatsächlic­h hatte er längere Zeit bei der Polizei bleiben müssen, bis der Fall abgeklärt war. Die Polizei hat das Verfahren gegen den 24-Jährigen nach Informatio­nen unserer Redaktion inzwischen an die Staatsanwa­ltschaft abgegeben. Dort wird entschiede­n, wie es in dem Fall weitergehe­n soll. Möglich wäre, dass gegen Leon Machère, der mit bürgerlich­em Namen Rustem Ramaj heißt, per Strafbefeh­l eine Geldstrafe verhängt wird. Öffentlich äußert sich die Staatsanwa­ltschaft erst, wenn eine Entscheidu­ng getroffen wurde und alle Verfahrens­beteiligte­n informiert worden sind.

Viel gelernt aus dem Ärger mit der Augsburger Polizei hat der junge Mann offenbar nicht. Ein Video, das er erst vor wenigen Tagen veröffentl­icht hat, ist nun Gegenstand neuer Ermittlung­en. Unter dem Titel „Polizei-Sirenen Prank!!!“lässt sich Leon Machère mit einem Privat-Auto samt Blaulicht durch Hamburg fahren. Mit einem Megafon spricht er Passanten an. Er nimmt Personenko­ntrollen vor und bringt die Kontrollie­rten unter anderem dazu, Liegestütz­en zu machen oder sich teilweise zu entkleiden. Das Video wurde schon rund 500 000 Mal aufgerufen. Auf der Plattform Youtube hat Leon Machère mehr als zwei Millionen Fans.

Wie die Zeitung Die Welt berichtet, wurde wegen des Videos ein Ermittlung­sverfahren wegen Amtsanmaßu­ng

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Foto: Peter Fastl Weil mehr als 1000 Kinder und Jugend liche den Internet Star sehen wollten, gab es am Kö im März chaotische Sze nen. Die Polizei griff ein.

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