Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Dorfplatz soll gestaltet werden
Finanzen Baugebiet in Ehingen soll für Liquidität sorgen
Das Baugebiet „Ehinger Höhe“ist für die Gemeinde Ehingen Kostenfaktor und Einnahmequelle gleichermaßen. Das zeigte die Haushaltspräsentation von Marco Schopper, Kämmerer der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Nordendorf, bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Ehingen.
Erschließungskosten von 170000 Euro, Nebenkosten in Höhe von 45 000 Euro sowie Herstellungskosten für den Kanal in Höhe von 35 000 Euro machen das Baugebiet zum größten Kostenfaktor im gemeindlichen Haushalt 2017. Doch das Baugebiet sorgt auch für Einnahmen: 1,75 Millionen Euro sollen über Bauplatzverkäufe im Baugebiet eingenommen werden. 335 000 Euro an Herstellungsbeiträgen fürs Abwasser kommen noch dazu. Und so trage das Baugebiet auch dazu bei, „die Liquidität zu verbessern“, erklärt Bürgermeister Franz Schlögel auf Nachfrage.
Reinvestieren würde die Gemeinde das Geld gerne in ein Dorfzentrum, doch an dieser Stelle „ist noch nichts in trockenen Tüchern“, erklärt der Rathaus-Chef. Tatsache ist, dass die Idee der Dorfplatzgestaltung bereits seit ein paar Jahren durch die Köpfe der Gemeinderäte geistert. Zunächst sollte aber das Baugebiet „Ehinger Höhe“vorgezogen werden, was nun auch geschehen ist.
Um die Planungen vorantreiben zu können, die Grundlage für eine Förderung sind, wurden 140 000 Euro an Planungskosten im Haushalt veranschlagt. Hier gilt es abzuwägen: „Das Projekt kostet Geld und unsere Einnahmen sind nicht besonders hoch“, erklärt Schlögel und ergänzt: „Dennoch ist das Projekt denkbar, wenn wirtschaftlich gehaushaltet wird.“
Mit Blick auf den aktuellen Haushalt bedeutet das, dass der Verwaltungshaushalt der Gemeinde Ehingen in diesem Jahr mit knapp 1,4 Millionen Euro beschlossen wurde. Die größten Einnahmen im Verwaltungshaushalt sind dabei die Grundsteuer B (57 600 Euro), die Gewerbesteuer (141 000 Euro), die Einkommensteuerbeteiligung (539 250 Euro) und Schlüsselzuweisungen (298000 Euro). Diesen Einnahmen stehen unter anderem diese Kosten im Verwaltungshaushalt gegenüber: Kreisumlage (393 700 Euro), VGUmlage (118 000 Euro), Schulumlage (Grundschüler: 70300 Euro, Mittelschüler: 27300 Euro), Abwasserzweckverband (66200 Euro). Für Unterhaltskosten stehen 135350 Euro zur Verfügung. 60000 Euro davon entfallen allein auf den Straßenunterhalt. Schlögel erklärt: In diesem Jahr stünden allgemeine Ausbesserungsarbeiten an. Mithilfe eines Straßenzustandskatasters solle ein langfristiger Fahrplan für etwaige Sanierungsmaßnahem erstellt werden.
Der Vermögenshaushalt liegt mit 3,1 Millionen Euro deutlich über dem Verwaltungshaushalt. Den Mammut-Anteil aufseiten der Einnahmen stellen mit 56 Prozent Grundstücksverkäufe und sonstige Verkäufe dar, wobei der Verkauf der Bauplätze im Baugebiet „Ehinger Höhe“den größten Anteil ausmacht. Den zweitgrößten Posten machen Beiträge aus (27 Prozent), die für die Erschließung oder Herstellung erhoben werden. Auf der Ausgabenseite folgen nach den Kosten für das Baugebiet Ehinger Höhe und den Planungskosten für das Dorfzentrum der Ausbau der DSLVersorgung (168 000 Euro), ein Bauhof-Fahrzeug (50000 Euro), Erneuerungsmaßnahmen am Kanal (48000 Euro) sowie Anschaffungskosten für Feuerwehr, Kindergarten und Friedhof.