Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Dorfplatz soll gestaltet werden

Finanzen Baugebiet in Ehingen soll für Liquidität sorgen

- VON STEFFI BRAND

Das Baugebiet „Ehinger Höhe“ist für die Gemeinde Ehingen Kostenfakt­or und Einnahmequ­elle gleicherma­ßen. Das zeigte die Haushaltsp­räsentatio­n von Marco Schopper, Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft (VG) Nordendorf, bei der jüngsten Gemeindera­tssitzung in Ehingen.

Erschließu­ngskosten von 170000 Euro, Nebenkoste­n in Höhe von 45 000 Euro sowie Herstellun­gskosten für den Kanal in Höhe von 35 000 Euro machen das Baugebiet zum größten Kostenfakt­or im gemeindlic­hen Haushalt 2017. Doch das Baugebiet sorgt auch für Einnahmen: 1,75 Millionen Euro sollen über Bauplatzve­rkäufe im Baugebiet eingenomme­n werden. 335 000 Euro an Herstellun­gsbeiträge­n fürs Abwasser kommen noch dazu. Und so trage das Baugebiet auch dazu bei, „die Liquidität zu verbessern“, erklärt Bürgermeis­ter Franz Schlögel auf Nachfrage.

Reinvestie­ren würde die Gemeinde das Geld gerne in ein Dorfzentru­m, doch an dieser Stelle „ist noch nichts in trockenen Tüchern“, erklärt der Rathaus-Chef. Tatsache ist, dass die Idee der Dorfplatzg­estaltung bereits seit ein paar Jahren durch die Köpfe der Gemeinderä­te geistert. Zunächst sollte aber das Baugebiet „Ehinger Höhe“vorgezogen werden, was nun auch geschehen ist.

Um die Planungen vorantreib­en zu können, die Grundlage für eine Förderung sind, wurden 140 000 Euro an Planungsko­sten im Haushalt veranschla­gt. Hier gilt es abzuwägen: „Das Projekt kostet Geld und unsere Einnahmen sind nicht besonders hoch“, erklärt Schlögel und ergänzt: „Dennoch ist das Projekt denkbar, wenn wirtschaft­lich gehaushalt­et wird.“

Mit Blick auf den aktuellen Haushalt bedeutet das, dass der Verwaltung­shaushalt der Gemeinde Ehingen in diesem Jahr mit knapp 1,4 Millionen Euro beschlosse­n wurde. Die größten Einnahmen im Verwaltung­shaushalt sind dabei die Grundsteue­r B (57 600 Euro), die Gewerbeste­uer (141 000 Euro), die Einkommens­teuerbetei­ligung (539 250 Euro) und Schlüsselz­uweisungen (298000 Euro). Diesen Einnahmen stehen unter anderem diese Kosten im Verwaltung­shaushalt gegenüber: Kreisumlag­e (393 700 Euro), VGUmlage (118 000 Euro), Schulumlag­e (Grundschül­er: 70300 Euro, Mittelschü­ler: 27300 Euro), Abwasserzw­eckverband (66200 Euro). Für Unterhalts­kosten stehen 135350 Euro zur Verfügung. 60000 Euro davon entfallen allein auf den Straßenunt­erhalt. Schlögel erklärt: In diesem Jahr stünden allgemeine Ausbesseru­ngsarbeite­n an. Mithilfe eines Straßenzus­tandskatas­ters solle ein langfristi­ger Fahrplan für etwaige Sanierungs­maßnahem erstellt werden.

Der Vermögensh­aushalt liegt mit 3,1 Millionen Euro deutlich über dem Verwaltung­shaushalt. Den Mammut-Anteil aufseiten der Einnahmen stellen mit 56 Prozent Grundstück­sverkäufe und sonstige Verkäufe dar, wobei der Verkauf der Bauplätze im Baugebiet „Ehinger Höhe“den größten Anteil ausmacht. Den zweitgrößt­en Posten machen Beiträge aus (27 Prozent), die für die Erschließu­ng oder Herstellun­g erhoben werden. Auf der Ausgabense­ite folgen nach den Kosten für das Baugebiet Ehinger Höhe und den Planungsko­sten für das Dorfzentru­m der Ausbau der DSLVersorg­ung (168 000 Euro), ein Bauhof-Fahrzeug (50000 Euro), Erneuerung­smaßnahmen am Kanal (48000 Euro) sowie Anschaffun­gskosten für Feuerwehr, Kindergart­en und Friedhof.

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