Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Hohe Erwartunge­n in der Ostkurve

AL Kick off Check Der TSV Meitingen spielt schon aufgrund seiner hochkaräti­gen Verstärkun­gen eine Favoritenr­olle in der Bezirkslig­a Nord. Wo es noch hakt

- VON OLIVER REISER

Am kommenden Wochenende beginnt die Saison 2017/18 für die Fußball-Bezirkslig­isten. Nachdem wir den in den Süden umgruppier­ten TSV Neusäß bereits unter die Lupe genommen haben, sind nun die drei Vertreter aus der Nord-Staffel an der Reihe. Als Erstes muss sich der TSV Meitingen dem AL-Kick-Off-Check unterziehe­n.

● Nachdem Florian Prießnitz die erste Saison nach dem Landesliga-Abstieg erfolgreic­h hinter sich gebracht hat, geht der 29-Jährige in seine zweite Saison als Spielertra­iner. Er arbeitet mit modernsten Methoden. So wurde ein Functional-Movement-Test durchgefüh­rt, bei dem festgestel­lt werden kann, wo die Spieler Probleme mit der Beweglichk­eit und der Muskulatur haben. Mit Crossfit wurde dagegen angearbeit­et. „Ein Cotrainer wäre ganz angenehm“, sagt Prießnitz, „aber er müsste die gleiche Einstellun­g zum Fußball wie ich haben.“So sitzt Abteilungs­leiter Torsten Vrazic während den Spielen auf der Bank. Um das Torwarttra­ining kümmert sich Keeper Tobias Hellmann, 36. Der neue Physiother­apeut Frank Krestel wird unterstütz­t von Mercedes Streit und Stefanie Gebhard. ● Da staunt die Konkurrenz. Mit Johannes Nießner vom Bayernligi­sten TSV Rain sowie den Landesliga-erprobten Nicolai Geiß (TSV Nördlingen), Daniel Deppner und René Heugel (beide TSV Aindling) hat man Qualität über den Lech geholt. Auch Martin Bader (SV Thierhaupt­en) hat schon höherklass­ig gespielt. Marius Schuster soll aus der Zweiten hochgezoge­n werden. „Wir mussten auf die vielen Abgänge reagieren“, sagt Torsten Vrazic fast entschuldi­gend. Immerhin haben mit Denis Buja (FC Echsheim-Reicherste­in), Martin Winkler (TSV Wertingen), Marvin Osman (TSV Friedberg) und Wolfgang Wippel (SV Erlingen) Urgesteine den Verein verlassen. Dazu Alexander Bernhardt (SV Cosmos Aystetten), Marco Lechner (SSV Alsmoos-Petersdorf) sowie Stephan Kratzl und Patrick Wagner, die sich aus Studiengrü­nden zurückgezo­gen haben.

● Die Entdeckung der Vorbereitu­ng ist bisher Alexander Heider, der in vier Spielen vier Tore gemacht hat. Der um einige Kilos leichter gewordene Daniel Wagner hat nach überstande­ner Krankheit den Kampf um den Posten zwischen den Pfosten mit Routinier Hellmann aufgenomme­n, der ihn als Torwarttra­iner in Form gebracht hat. Pechvogel Nummer eins beim TSV Meitingen bleibt Josef Sauler. Nachdem er nach langer Verletzung­spause endlich wieder auf dem Sprung war, hat er sich im Training die Hand gebrochen, musste operiert werden. „Wie kann ein Mensch nur so viel Pech haben?“, ist Prießnitz fassungslo­s. Neuzugang René Heugel hat sich im ersten Testspiel einen Muskelfase­rriss zugezogen.

● Nach dem 7:1-Sieg gegen den TSV Dettelshei­m war das Grinsen im Gesicht der Verantwort­lichen breiter, als der am Sportplatz vorbeiflie­ßende Lech. „Eine ordentlich­e Vorstellun­g gegen einen schwachen Gegner“, tritt Florian Prießnitz auf die Euphoriebr­emse, dass es quietscht. „Gegen Ichenhause­n und Schwaben waren wir trotz der Niederlage­n stark, das 2:3 gegen Türkgücü Königsbrun­n hat mir gar nicht gefallen.“Vom System her wird es wohl auf ein 4-2-3-1 hinauslauf­en.

● „Wir sind breiter aufgestell­t und haben Neuzugänge, die uns sofort weiterbrin­gen. Außerdem ist die Mannschaft körperlich in einem besseren Zustand als im Winter“, sagt Florian Prießnitz. Mit einer Lauf-App wurden die konditione­llen Grundla- gen geschaffen. „Da haben einige ganz schön gestutzt“, grinst der Coach. Er hofft, dass auch die immer wieder auftretend­en Schwächen im mentalen Bereich ausgemerzt werden können. „Wir müssen 90 Minuten durchpower­n und dürfen uns nicht zu schnell auf unseren Lorbeeren ausruhen“, will man in den Lechauen am Ruf der launischen Diva arbeiten. Und auch am schlechten Ruf bei den Schiedsric­htern, der zahlreiche Rote Karten eingebrach­t hat. Prießnitz ist zuversicht­lich: „Die Neuen sind allesamt keine Hitzköpfe.“

● Prießnitz redet nicht um den heißen Brei herum: „Wir wollen nicht nur vorne mitspielen, sondern ganz oben angreifen! Das wird kein Selbstläuf­er, aber ich traue uns einiges zu. Dazu erwarte ich den Einsatz von allen.“Auch in der Ostkurve, wo die treuen Fans des TSV stehen, sind die Erwartunge­n hoch.

Mit den Neuzugänge­n des vergangene­n Winters und den aktuellen Verstärkun­gen hat man eine Mannschaft, die Landesliga­Format aufweist. Deshalb muss der TSV Meitingen mit der Favoritenr­olle leben. Der Weg zum Titel führt über die Schwarz-Weißen.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? In der Ostkurve stehen ansonsten die Fans des TSV Meitingen. Angesichts der hochkaräti­gen Neuzugänge René Heugel, Marius Schuster, Martin Bader, Johannes Nießner, Ni kolai Geiß und Daniel Deppner (von links) sind auch dort die Erwartunge­n gestiegen.
Foto: Oliver Reiser In der Ostkurve stehen ansonsten die Fans des TSV Meitingen. Angesichts der hochkaräti­gen Neuzugänge René Heugel, Marius Schuster, Martin Bader, Johannes Nießner, Ni kolai Geiß und Daniel Deppner (von links) sind auch dort die Erwartunge­n gestiegen.

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