Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Mehr Passanten in der Fußgängerz­one

Wirtschaft Im Vergleich zum Vorjahr sind vier Prozent mehr Menschen unterwegs. Spitzenrei­ter ist die Annastraße. Ein Vergleich mit der Zeit vor der Sanierung, als die Innenstadt viel zu leer war, ist aber schwierig

- VON STEFAN KROG

In der Fußgängerz­one sind laut einer Zählung der Stadt und der Uni Augsburg mehr Passanten unterwegs als in den vergangene­n Jahren. Lässt man die Sperrung des Judenbergs und den damit verbundene­n Einbruch in der Weißen Gasse außen vor, liegt das Plus bei rund vier Prozent.

Schon 2016 konnte im Vergleich zum Vorjahr ein Plus von drei Prozent verzeichne­t werden. „In unserer neugestalt­eten und aufgewerte­ten Innenstadt fühlen sich die Besucher offensicht­lich wohl“, so Wirtschaft­sreferenti­n Eva Weber (CSU) gestern bei der Vorstellun­g der Zahlen im Wirtschaft­sausschuss des Stadtrats. Dies gelte insbesonde­re vor dem Hintergrun­d steigender Online-Umsätze und neuer Ansiedlung­en im Umland.

Im Jahr 2010 hatte ein Gutachten der Stadt bescheinig­t, dass in der Innenstadt gemessen an der Größe der Stadt deutlich zu wenig Passanten unterwegs gewesen seien. Die Stadt reagierte darauf unter anderem mit der Sanierung der Fußgängerz­one, wobei die Bauarbeite­n teils Kunden abschreckt­en. Seit 2013 befinde man sich aber auf einem aufsteigen­den Ast, so Weber.

Für die Zählung waren Studenten der Uni Augsburg vom 1. bis zum 3. Juni (Donnerstag bis Samstag) an zwölf Standorten unterwegs und erfassten die Zahl der Passanten. Spitzenrei­ter ist die Mitte der Annastra- ße, wo tagsüber im Durchschni­tt 2100 Passanten pro Stunde unterwegs sind. Zum Vergleich: 2013, dem ersten Jahr nach Ende der Bauarbeite­n, waren es 1840 Passanten. Einen direkten Vergleich zur Zeit vor dem Kö-Umbau gibt es nicht, weil damalige Zählungen nach einer anderen Methodik liefen. Für die Philippine-Welser-Straße geht die Stadt von einem Plus von 34 Prozent gegenüber 2010 aus, wobei man dazu sagen muss, dass die WelserStra­ße im vergangene­n Jahr einen Sprung um 200 Passanten pro Stunde machte. In der Bahnhofstr­aße, die in den vergangene­n Jahren zu den Verlierern gehörte, wurde der Rückgang an Passanten gestoppt.

In letzter Zeit werten auch immer wieder Immobilien­unternehme­n die Passantenf­requenzen aus und kommen dabei teils auf deutlich höhere Werte. Allerdings wird hier teils nur zur Mittagszei­t oder samstags gezählt. Ziel dabei ist es aber auch, Vergleiche mit anderen Städten zu ziehen.

Im Ausschuss fragte Stadtrat Rudolf Holzapfel (Pro Augsburg) nach, ob sich Augsburg nicht an Günzburg orientiere­n könne. Dort gibt es seit kurzem einen Online-Marktplatz, auf dem 50 Einzelhänd­ler, Gastronome­n, Handwerker und Dienstleis­ter vertreten sind. Waren können direkt auf der Seite gekauft werden und entweder im Geschäft abgeholt oder geliefert werden.

Bürgermeis­terin Eva Weber verwies darauf, dass ein „AugsburgAm­azon“wohl nicht der richtige Weg sei. In einer Großstadt sei eine solche Plattform viel schwierige­r zu realisiere­n. Mit augsburg-city.de habe die Stadt zudem schon ein Portal.

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Foto: Peter Fastl In der Annastraße sind aktuell tagsüber pro Stunde um die 2100 Passanten unterwegs. Das sind mehr als in den Vorjahren. Ein Vergleich mit der Zeit vor der Sanierung ist aber schwierig.

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