Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Deutschlan­d hat das Hochwasser im Griff

Wetter Vielerorts fallen die Pegelständ­e wieder. Auch ein Ende des Dauerregen­s ist in Sicht

-

Ein modriger Geruch liegt über dem niedersäch­sischen Ort Rhüden im Harz. Bewohner bringen am Donnerstag ihre im Keller gelagerten Sachen zum Trocknen nach draußen. Am Mittwoch stand das Wasser – je nach Lage im Dorf – zwischen dreißig Zentimeter und mehr als einem Meter hoch in den Häusern. Die Lage hat sich zumindest hier wieder entspannt.

Nachdem heftige Regenfälle in weiten Teilen Deutschlan­ds insbesonde­re Regionen im Mittelgebi­rge Harz unter Wasser gesetzt hatten, verbessert­e sich die Situation dort gestern auch in Städten wie Goslar. Stattdesse­n verlagerte sich das Problem hoher Wasserstän­de in andere Gebiete Niedersach­sens, unter ihnen Hildesheim und Braunschwe­ig.

Es gebe Wassereinb­rüche, das Grundwasse­r steige und die Kanäle seien randvoll, sagte ein Feuerwehrs­precher in Hildesheim. Dazu laufe das Wasser an einer Stelle über einen Deich in den Stadtteil Itzum. „Dort war zuvor nichts absehbar, jetzt ist dort Land unter“, sagte er. In Braunschwe­ig erwartete die Feuerwehr, dass es in ausgewiese­nen Überschwem­mungsgebie­ten zu Überflutun­gen kommen wird. In Harsleben in Sachsen-Anhalt spitzte sich dagegen die Lage zu. „Der Ort läuft voll“, sagte der Leiter der Einsatzste­lle beim Landkreis Harz, Kai-Uwe Lohse.

In Bayern entspannte sich die Lage gestern deutlich. An kleineren Flüssen fielen die Pegelständ­e, teilte der Hochwasser­nachrichte­ndienst mit. Vor allem der Stand der Donau werde aber im Raum Donauwörth und flussabwär­ts noch steigen.

Die Wetter-Aussichten: Es wird wieder etwas trockener und wärmer. Grund dafür ist, dass das Tief „Alfred“weiter nach Osten zieht. „Die Dauerregen­situation, unter der Deutschlan­d schon seit Tagen leidet, neigt sich dem Ende entgegen“, sagte Meteorolog­e Martin Jonas vom Deutschen Wetterdien­st gestern.

 ?? Foto: Swen Pförtner, dpa ?? Während sich die Lage in Teilen Niedersach­sens gestern entspannte, verlagerte sich das Problem hoher Wasserstän­de etwa nach Hildesheim.
Foto: Swen Pförtner, dpa Während sich die Lage in Teilen Niedersach­sens gestern entspannte, verlagerte sich das Problem hoher Wasserstän­de etwa nach Hildesheim.

Newspapers in German

Newspapers from Germany