Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Bahnhofstr­aße wird gekappt

Planungen Gersthofer Stadtrat stimmt Verkehrsko­nzept für die „Neue Mitte“zu. Allerdings gibt’s auch Gegenstimm­en. Die Bäder werden saniert. Damit endet eine jahrelange Debatte

- VON GERALD LINDNER

Die Bahnhofstr­aße soll auf Höhe des Gersthofer Rathauspla­tzes für den Privatverk­ehr gesperrt werden, beschloss der Stadtrat mit 25:5 Stimmen bei seiner letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e. Entschiede­n wurde auch, wie es mit den beiden städtische­n Bädern weitergehe­n soll. So wird künftig die Bahnhofstr­aße – die einzige direkte OstWest-Verbindung innerhalb des Gersthofer Innenstadt­gebiets – ab der Schulstraß­e bis zur Donauwörth­er Straße für alle Autos außer Taxis und Nahverkehr­sbusse gesperrt. Künftig soll dorthin der Rathauspla­tz erweitert werden.

Der Autoverkeh­r verläuft nach dem Konzept auf der Schulstraß­e und einer Verbindung­sstraße am nördlichen Rand der Neuen Mitte Gersthofen über einen Kreisverke­hr in die Donauwörth­er Straße. „Laut Fachplaner­n ergibt dies die bestmöglic­he Leistungsf­ähigkeit der Straße in diesem Bereich“, betonte Bürger- meister Michael Wörle.

Die Neue Mitte soll dem Konzept zufolge aus drei Gebäudekom­plexen mit Einzelhand­el, zweigescho­ssiger Tiefgarage und bis zu 90 Wohnungen bestehen. Die Gebäude dürfen eine Höhe von Erdgeschos­s plus drei Stockwerke erreichen, etwaige „Hochpunkte“noch bis zu zwei Geschosse mehr. Der Gebäudekom­plex rückt direkt an die Bahnhofstr­aße, die Strasser-Villa muss weichen. Die Fraktionss­precher stimmten dieser Verkehrslö­sung überwiegen­d zu. Lediglich Albert Kaps (Pro Gersthofen) und Stadtrat Klaus Greiner (SPD) sagten, sie befürchtet­en eine Zunahme des Schleichve­rkehrs durch die umliegende­n Straßen. Barbara Lamprecht (FW) hatte Bedenken, dass die Bebauung des „Gersthofer Lochs“künftig zu massiv und zu hoch sein werde. ● Ein weiterer Beschluss des Stadtrats setzte einen Punkt hinter eine jahrelange Debatte: Das Gersthofer Hallenbad und das Freibad Gerfriedsw­elle werden am jeweiligen Standort saniert. Insgesamt kostet dies rund zwölf Millionen Euro. Ein Neubau auf grüner Wiese hätte laut einer früheren Kostenanal­yse rund 25,4 Millionen Euro verschlung­en. Die Sanierung soll die Bäder für die nächsten 25 Jahre rüsten. Lediglich Klaus Greiner und Christian Miller (SPD) beharrten weiter auf der früheren SPD-Forderung nach dem Neubau eines Bads auf der grünen Wiese und stimmten gegen die Sanierung. Im Beschluss inbegriffe­n ist auch, dass das Hallenbad geringfügi­g erweitert und zusätzlich­e Angebote für Kinder und Familien, wie einen Planschber­eich, erhalten wird. Modernisie­rt wird auch die Sauna. Sie ist derzeit geschlosse­n, weil die Stadt wie berichtet einen neuen Pächter sucht. ● Einen neuen Vorstoß, wenigstens eine Zweig-Realschule nach Gersthofen zu bringen, soll Bürgermeis­ter Wörle unternehme­n. Darin waren sich die Stadträte einig. Da Gersthofen laut Bevölkerun­gsprognose künftig viel mehr Schüler haben wird, gefährde eine Realschule nicht mehr den Bestand der Schulen in Neusäß oder Meitingen. Mit letzterem Argument hatten Landkreis und Freistatt einen Realschuls­prengel wiederholt abgelehnt.

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