Einbrecher entpuppt sich als Ehebrecher

Polizei greift Mann ohne Jacke auf. Eine Frau muss beichten

In Filmen und Erzählungen findet der gehörnte Ehemann den Nebenbuhler oft im Schrank. Das war diesmal anders – aber ungleich spektakulärer. Im westlichen Landkreis jagte jetzt die Polizei mit einem größeren Aufgebot einen Ehebrecher – weil sie ihn für einen Einbrecher hielt.

Gegen 13 Uhr hatte ein 28-Jähriger aus dem Landkreis die Polizei zu Hilfe gerufen. Sein Notruf hatte zwei wesentliche Bestandteile: In sein Haus sei eingebrochen worden, und der mutmaßliche Täter sei sofort geflohen. Die Polizei löste daraufhin eine Fahndung aus. „Das ist in solch einer Situation ganz normal“, bestätigt Alfred Götz von der Polizeiinspektion Zusmarshausen. Wenig später griff eine Streifenbesatzung einen Mann unweit des Anwesens auf der weiten Flur auf: Obwohl es in Strömen regnete, hatte er keine Jacke an. Auch Schuhe fehlten ihm. Das hatte seinen Grund.

Wie sich herausstellte, hatte der Mann die Ehefrau des 28-Jährigen besucht. Als dieser unerwartet früher von der Arbeit nach Hause gekehrt war, nahm der Nebenbuhler Hals über Kopf Reißaus. Er türmte über den Balkon.

Gegenüber den Polizeibeamten bestätigte die Frau die Angaben ihres Liebhabers und musste anschließend ihrem Mann die Affäre beichten. Eine Gegenüberstellung der beiden Männer gab es übrigens nicht.

Heckenschneider löst Großeinsatz aus

Eine ähnliche Einbrecherjagd hatte vor vier Monaten ein Mann im Neusässer Stadtteil Steppach ausgelöst. Er wollte eigenmächtig im Schutz der Dunkelheit eine fremde Hecke stutzen. Sie war ihm offenbar schon seit Langem ein Dorn im Auge. Ein Nachbar sah den Mann im Gebüsch und verständigte die Polizei. Die schickte sofort ein Großaufgebot los – schließlich hatte es in den Tagen vorher immer wieder Einbrüche gegeben. Die Suche, die aus der Luft von einer Hubschrauberbesatzung der Polizei unterstützt wurde, beendete der Unbekannte dann selbst: Er kehrte an den Tatort zurück und gab sich der Polizei zu erkennen.