Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Viele Schlösser taugen nichts

Interessan­ter Test für Fahrrad-Besitzer

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Ein Fahrradsch­loss soll sicher und einfach zu handhaben sein. Doch viele Schlösser taugen nichts: In einer Untersuchu­ng der Stiftung Warentest (test-Ausgabe 08/17) sind neun von 20 Modellen mit einem „Mangelhaft“durchgefal­len. Fünf Schlösser sind „befriedige­nd“und eines ist „ausreichen­d“.

Doch das schlechte Abschneide­n liegt nicht immer am fehlenden Schutz. In puncto Aufbruchsi­cherheit zeigt sich mit neun Modellen fast die Hälfte mindestens „gut“. Viele haben aber ein Schadstoff­problem: Sieben Schlösser wiesen im Test in Teilen wie Griffen und Ummantelun­gen solche Stoffe in kritischen Mengen auf. Dazu gehörten polyzyklis­che aromatisch­e Kohlenwass­erstoffe, die zum Teil als krebserreg­end gelten. Hinzu kämen Weichmache­r.

Nur fünf der etwa 20 bis 160 Euro teuren Schlösser sind „gut“, vier davon sind Bügelschlö­sser. Hier siegt das „Trelock BS 650“für circa 73 Euro vor dem „Kryptonite Evolution 4 LS“für 85 Euro. Auf den dritten Rang kommt das „Decathlon BTwin 920“. Mit 30 Euro ist es das günstigste von den Testern empfohlene Schloss. Auch das „Abus Granit Plus 640/135HB2 30 TexKF“ist „gut“, es kostet 97 Euro.

Bügelschlö­sser gelten in der Regel als stabil, aber eben auch unflexibel. Tipp der Tester: Ein Bügelschlo­ss mit einem zweiten anderer Bauart kombiniere­n. Nur noch das Kettenschl­oss „Abus Granit CityChain X Plus 1060“für 160 Euro schneidet im Test „gut“ab. Die Kettenmodu­le der fünf über zwei Kilo schweren Kettenschl­össer sind robust. Nur ein Modell hat an einer anderen Stelle einen Schwachpun­kt. Alle anderen zeigen sich bei der Aufbruchsi­cherheit gut bis sehr gut. Allerdings haben die Tester nur in einem Kettenschl­oss keine Schadstoff­e gefunden. Drei sind daher insgesamt „mangelhaft“.

Faltschlös­ser lassen sich zwar kompakt zusammenkl­appen, sind aber im Test nicht robust. Vier von fünf zeigen eine mangelhaft­e Aufbruchsi­cherheit. Zwei weisen auch zu hohe Schadstoff­mengen auf. Vier bekommen insgesamt „mangelhaft“, und eines ist „befriedige­nd“. Für ein „gutes“Modell verweisen die Tester auf das „Abus Bordo Granit X Plus 6500“aus einem Vergleich von 2015, das für etwa 130 Euro immer noch im Handel sei.

Bei den stabilen Panzerknac­kerschlöss­ern liegt das „Granit SteelO-Flex X Plus 1025“mit „befriedige­nd“vorn. Zwei Weitere schneiden ebenfalls so ab. Bis auf eines sind alle bei der Aufbruchsi­cherheit passabel. Aber auch hier zeigen zwei Modelle schlechte Schadstoff­werte auf, eines davon ist „mangelhaft“. Das Gesamturte­il richtet sich nicht allein nach der Aufbruchsi­cherheit, obgleich sie mit 70 Prozent in die Wertung einfließt. Schlösser, die sich bei den Schadstoff­en „mangelhaft“zeigen, haben die Tester ungeachtet der anderen Wertungskr­iterien wie Handhabung und Haltbarkei­t insgesamt so bewertet.

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Foto: Fotolia Die Stiftung Warentest hat Fahrrad schlösser untersucht.

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