Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Plötzlich Oma oder Opa: Patchwork macht’s möglich
Jahren untersucht wurden, verbessert sich die Gehirnleistung deutlich, wenn die Großmütter regelmäßig Kontakt mit den Enkeln haben. Am besten schnitten die Omas ab, die einmal in der Woche auf ihre Enkel aufpassen. Klingt gut. Doch was machen ältere Frauen, die keine Enkelkinder fürs Anti-Aging haben? Ganz einfach: Sie werden LeihOma. Auf einem Blog schwärmt eine solche Leih-Oma von ihrem neuen Glück. Der betreute kleine Junge sei für sie eine Art Lebensretter, weil er ihrem Alltag neuen Inhalt gibt.
Denn nach der Menopause fallen viele Frauen in ein tiefes Loch, das manche in Form der „altruistisch helfenden Großmutter“überwinden, wie Eckart Voland, Professor für Biophilosophie an der Universität Gießen, es formuliert. Vielleicht, meint er, „tun Großmütter nur das, was man mit „making the best of a bad job“bezeichnet.“Sie machen das Beste aus ihrer Situation. „Wenn man schon mal alt wird und die eigene Fortpflanzung versperrt ist, hilft man halt den Verwandten, allen voran Kindern und Kindeskindern“– und sorgt so für das Fortkommen der Menschheit. Denn Frauen, die sich der Unterstützung ihrer Mütter sicher sein könnten, seien eher bereit, mehrere Kinder zu bekommen.
Heute ist das oft später der Fall als früher. Nur gut, dass auch die Großeltern immer älter werden und dabei relativ fit bleiben. Meist sind sie auch großzügig – mit ihrer Zeit und mit ihrem Geld. Auch das sorgt für Sicherheit.