Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Die Treppe könnte schon bald fertig werden

Fünffinger­lesturm Die Altaugsbur­g-Gesellscha­ft will sich eigentlich Zeit lassen. Warum die Stadt davon abrät

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Die Stadt wird der Altaugsbur­g-Gesellscha­ft in Kürze die Baugenehmi­gung für die Treppe am Fünffinger­lesturm zukommen lassen. Der Verein kann das seit Jahren unvollende­te Bauwerk damit umsetzen. Wie berichtet, hatte der Bauausschu­ss letzte Woche den Weg frei gemacht. Das anhängige Gerichtsve­rfahren wird die Stadt allerdings nicht zurücknehm­en, auch wenn sich Sebastian Berz, Vorsitzend­er der Altaugsbur­g-Gesellscha­ft, dies wünscht.

„Wir können das nicht tun, da der ursprüngli­che Treppenver­lauf auf der Westseite durch einen Planungsfe­hler teilweise auf dem öffentlich­en Gehweg enden würde. Dadurch würde dessen Breite auf 81 Zentimeter einschließ­lich des Bordsteins eingeschrä­nkt“, so Baureferen­t Gerd Merkle. Dies war einst Grund für die Klage. Nach neuester Planung wird der noch fehlende untere Treppenlau­f nun aber sowieso zur Ostseite hin gebaut.

Die Altaugsbur­g-Gesellscha­ft will die Öffnung des Turms vorantreib­en. Vorsitzend­er Berz sagt, man wolle sich dabei an den Zeitplan der Stadt anpassen. Merkle hält dies nicht für ratsam: Die Stadt will für den nördlichen Teil der Jakobervor­stadt ein Entwicklun­gskonzept erarbeiten, das Chancen und Risiken des Stadtteils aufzeigt. Auch das Umfeld des Fünffinger­lesturms wird darin eine Rolle spielen. Weil zum Konzept eine Bürgerbete­iligung geplant ist, werden Ergebnisse aber auf sich warten lassen. „Ein Zuwarten der Altaugsbur­g-Gesellscha­ft kann darum nicht empfohlen werden“, betont Merkle.

Der Fünffinger­lesturm ist Teil der ehemaligen Augsburger Stadtbefes­tigung. Diese beschäftig­t die Augsburger Verwaltung auch unabhängig vom umstritten­en Treppenpro­jekt: Das Hochbauamt hat ein Sanierungs­konzept für die Stadtmauer erarbeitet, da sie an einigen Stellen einzustürz­en droht. Dieses Programm dient laut Merkle aber einzig und allein der Rettung der Stadtmauer. Mit einer künftigen Aufwertung der alten Wehranlage­n habe es nichts zu tun.

Der Fünffinger­lesturm könnte laut Sebastian Berz eventuell ab nächstem Frühjahr zugänglich sein. Wie er genutzt wird, ist offen: Der Stadtrat wartet laut Merkle seit 2007 auf das entspreche­nde Konzept der Altaugsbur­g-Gesellscha­ft.

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