Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Eine größere Halle und neue Jobs

Wirtschaft Der Wohnwagen-Hersteller Fendt-Caravan erweitert sein Werk in Mertingen/Bäumenheim. Der Grund dafür ist erfreulich

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Die Geschäfte der Firma Fendt-Caravan laufen glänzend – und das schon seit Jahren. Das Werk in Mertingen/ Bäumenheim platzt deshalb aus allen Nähten. Oder anders ausgedrück­t: In der Fabrik lassen sich unter den derzeitige­n Umständen nicht mehr so viele Wohnwagen herstellen, wie verkauft werden könnten. Deshalb reagiert das Unternehme­n nun: Der Standort wird um eine große Halle erweitert. Dies solle auch neue Arbeitsplä­tze bringen, erklärt der technische Geschäftsf­ührer Andreas Dirr gegenüber unserer Zeitung.

Das Fendt-Werk auf der Flurgrenze von Mertingen und AsbachBäum­enheim liegt direkt neben der B 2 und wurde um die Jahrtausen­dwende auf die grüne Wiese gestellt. Die Fabrik ist Dirr zufolge für den Bau von maximal 7500 Wohnwagen pro Jahr ausgelegt. Durch einen Umbau habe man 2011 die Hallenfläc­he um 20 Prozent erweitert und die beiden Montagebän­der verlängert.

Angesichts der steigenden Nachfrage hätten diese Maßnahmen nur kurz etwas gebracht. In der gerade abgelaufen­en Saison produziert­e Fendt-Caravan in Nordschwab­en 9700 Einheiten. Möglich war dies nur, weil die 538 Festangest­ellten und die 128 Leiharbeit­er regelmäßig Überstunde­n leisteten. Dies war auch schon in den vorangegan­genen Jahren der Fall. Man habe die hohe Belastung stets mit den Arbeitnehm­er-Vertretern – Betriebsra­t und Gewerkscha­ft – abgesproch­en und einvernehm­lich gelöst, betont der technische Geschäftsf­ührer.

Wie die Gemeinderä­te das Projekt bewerten

Weil „die Markttende­nzen weiter nach oben zeigen“und die Firma bei der Produktion „auf gleich hohem Niveau“agieren möchte, entschiede­n die Verantwort­lichen des Unternehme­ns, das zum europaweit führenden Caravan-Hersteller Hobby gehört, die Fabrik zu vergrößern. „Damit wollen wir für die Zukunft gewappnet sein, falls der Markt noch mehr von uns fordert“, so Dirr. Die Pläne des Unternehme­ns sehen so aus: An die bestehende Produktion­shalle wird in südlicher Richtung, also auf Bäumenheim­er Flur, angebaut. Die neue Halle wird gut 140 Meter lang und 41 Meter breit. Von außen soll der Anbau nicht mehr erkennbar sein, erläutert der technische Geschäftsf­ührer: „Entlang der Bundesstra­ße soll das wie eine durchgängi­ge Halle aussehen.“Die wird dann mit einer Gesamtläng­e von 390 Metern eine stol- ze Dimension haben. Hagelschut­zdächer, unter denen fertige Wohnwagen stehen, müssen rückgebaut werden. Fendt-Caravan rechnet mit Kosten von rund acht Millionen Euro. Im Zuge der Maßnahme müssen auch die Heizungsan­lage erweitert und ein 26 Meter hohes Hackschnit­zelsilo gebaut werden. Mit dem Bauantrag hat sich der Gemeindera­t in Bäumenheim in dieser Woche beschäftig­t – und einstimmig einverstan­den gezeigt. Genehmigun­gsbehörde für das Vorhaben ist das Landratsam­t. Mit den neuen Flächen kann nach Auskunft von Andreas Dirr eine dritte Produktion­slinie betrieben werden. Damit einher gehe auch ein Zuwachs beim Personal: „Das muss nach oben gehen.“Auf diese Weise könne auch die derzeitige Belegschaf­t entlastet werden. Man sei auf der Suche nach Facharbeit­ern. Der Bau der Halle soll im Herbst beginnen. Das Bauwerk soll dann im Sommer 2018 fertig sein und die Fertigung im erweiterte­n Umfang Ende 2018 beginnen.

 ?? Archivfoto: Wolfgang Widemann ?? Die Wohnwagen aus dem Hause Fendt Caravan sind gefragt wie nie. Deshalb reagiert das Unternehme­n jetzt und erweitert die Fa brik in Mertingen/Bäumenheim. Die Bauarbeite­n sollen noch heuer beginnen.
Archivfoto: Wolfgang Widemann Die Wohnwagen aus dem Hause Fendt Caravan sind gefragt wie nie. Deshalb reagiert das Unternehme­n jetzt und erweitert die Fa brik in Mertingen/Bäumenheim. Die Bauarbeite­n sollen noch heuer beginnen.

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