Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Eine größere Halle und neue Jobs
Wirtschaft Der Wohnwagen-Hersteller Fendt-Caravan erweitert sein Werk in Mertingen/Bäumenheim. Der Grund dafür ist erfreulich
Die Geschäfte der Firma Fendt-Caravan laufen glänzend – und das schon seit Jahren. Das Werk in Mertingen/ Bäumenheim platzt deshalb aus allen Nähten. Oder anders ausgedrückt: In der Fabrik lassen sich unter den derzeitigen Umständen nicht mehr so viele Wohnwagen herstellen, wie verkauft werden könnten. Deshalb reagiert das Unternehmen nun: Der Standort wird um eine große Halle erweitert. Dies solle auch neue Arbeitsplätze bringen, erklärt der technische Geschäftsführer Andreas Dirr gegenüber unserer Zeitung.
Das Fendt-Werk auf der Flurgrenze von Mertingen und AsbachBäumenheim liegt direkt neben der B 2 und wurde um die Jahrtausendwende auf die grüne Wiese gestellt. Die Fabrik ist Dirr zufolge für den Bau von maximal 7500 Wohnwagen pro Jahr ausgelegt. Durch einen Umbau habe man 2011 die Hallenfläche um 20 Prozent erweitert und die beiden Montagebänder verlängert.
Angesichts der steigenden Nachfrage hätten diese Maßnahmen nur kurz etwas gebracht. In der gerade abgelaufenen Saison produzierte Fendt-Caravan in Nordschwaben 9700 Einheiten. Möglich war dies nur, weil die 538 Festangestellten und die 128 Leiharbeiter regelmäßig Überstunden leisteten. Dies war auch schon in den vorangegangenen Jahren der Fall. Man habe die hohe Belastung stets mit den Arbeitnehmer-Vertretern – Betriebsrat und Gewerkschaft – abgesprochen und einvernehmlich gelöst, betont der technische Geschäftsführer.
Wie die Gemeinderäte das Projekt bewerten
Weil „die Markttendenzen weiter nach oben zeigen“und die Firma bei der Produktion „auf gleich hohem Niveau“agieren möchte, entschieden die Verantwortlichen des Unternehmens, das zum europaweit führenden Caravan-Hersteller Hobby gehört, die Fabrik zu vergrößern. „Damit wollen wir für die Zukunft gewappnet sein, falls der Markt noch mehr von uns fordert“, so Dirr. Die Pläne des Unternehmens sehen so aus: An die bestehende Produktionshalle wird in südlicher Richtung, also auf Bäumenheimer Flur, angebaut. Die neue Halle wird gut 140 Meter lang und 41 Meter breit. Von außen soll der Anbau nicht mehr erkennbar sein, erläutert der technische Geschäftsführer: „Entlang der Bundesstraße soll das wie eine durchgängige Halle aussehen.“Die wird dann mit einer Gesamtlänge von 390 Metern eine stol- ze Dimension haben. Hagelschutzdächer, unter denen fertige Wohnwagen stehen, müssen rückgebaut werden. Fendt-Caravan rechnet mit Kosten von rund acht Millionen Euro. Im Zuge der Maßnahme müssen auch die Heizungsanlage erweitert und ein 26 Meter hohes Hackschnitzelsilo gebaut werden. Mit dem Bauantrag hat sich der Gemeinderat in Bäumenheim in dieser Woche beschäftigt – und einstimmig einverstanden gezeigt. Genehmigungsbehörde für das Vorhaben ist das Landratsamt. Mit den neuen Flächen kann nach Auskunft von Andreas Dirr eine dritte Produktionslinie betrieben werden. Damit einher gehe auch ein Zuwachs beim Personal: „Das muss nach oben gehen.“Auf diese Weise könne auch die derzeitige Belegschaft entlastet werden. Man sei auf der Suche nach Facharbeitern. Der Bau der Halle soll im Herbst beginnen. Das Bauwerk soll dann im Sommer 2018 fertig sein und die Fertigung im erweiterten Umfang Ende 2018 beginnen.