Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Straßenmalerei ist eine alte Kunst
Capito Aktion Hier siehst du tolle, frische Bilder unserer Leser aus dem Malwettbewerb
Im Capitoland leben viele talentierte Straßenkünstler – das hat der Capito-Malwettbewerb gezeigt, der am Montag beendet wurde. Auf dieser Seite kannst du dir weitere Kunstwerke ansehen. Und wir haben für dich auch etwas Interessantes über Straßenmalerei herausgefunden.
Diese Kunst ist schon ziemlich alt. Es gibt sie schon rund 500 Jahre. Erfunden wurde sie vermutlich in Italien – klar, da ist ja im Sommer auch oft schönes Wetter und die Kunstwerke werden nicht so schnell vom Regen zerstört. Einst wurden zu religiösen Festen Bilder mit christlichen Motiven auf die Straßen gemalt. Das waren zum Beispiel Madonnen-Figuren. Daher heißen Straßenkünstler in Italien heutzutage noch immer „Madonnari“. Von Italien aus hat sich diese Kunst auch in andere Länder verbreitet. In Großbritannien heißen die Straßenkünstler zum Beispiel „screevers“.
Manche Kunstwerke „versinken“auch im Boden
Viele Madonnari verdienen mit ihren Bildern Geld. Sie malen die Kunstwerke auf den Boden und Passanten werfen Geldstücke zur Belohnung darauf. Von einem Teil des Geldes können sich die Künstler dann neue Straßenmalkreide kaufen. Es gibt inzwischen auch richtig große Straßenmalwettbewerbe, bei denen Profi-Künstler ihre Bilder präsentierten. Am Ende wird dann ein Gewinner gekürt.
Seit ein paar Jahren gibt es bei der Straßenmalerei auch einen neuen Stil. Den hat der amerikanische Straßenkünstler Kurt Wenner entworfen: 3-D-Kunstwerke. Das bedeutet, dass die Kunstwerke so wirken, als würden sie in den Boden reichen.
Zwei Fragen hört er immer wieder
Kurt Wenner hat ein spannendes Buch über Straßenkunst geschrieben. Es heißt „Asphalt Renaissance: The Pavement Art and 3-D Illusions of Kurt Wenner“(Übersetzt: Die Asphalt Renaissance: Die Straßenkunst und die 3-D-Illusionen von Kurt Wenner). Es ist im Verlag „Sterling Publishing“erschienen.
Darin erzählt er auch, was die am häufigsten gestellten Fragen von Zuschauern sind: „Was passiert, wenn es regnet?“Und dann: „Bist du nicht traurig, wenn das Kunstwerk weggewaschen wird?“Kurt Wenner sagt in dem Buch: Bei der Straßenkunst ist die Entstehung wichtiger als das fertige Kunstwerk. Und bei der Entstehung können die Passanten zusehen. Bei anderen Kunstwerken, die zum Beispiel in Museen hängen, ist das nicht so. Dieses Zuschauen gehört also zur Straßenkunst dazu.