Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Das Wetter spielt mit
Feiern In Westendorf werden gleich zwei neue Plätze eingeweiht. Dabei erinnert der Bürgermeister auch an Unstimmigkeiten im Vorfeld. Dann feiert noch der Sportverein. Ein Musikfestival gibt es in Dinkelscherben
Rechtzeitig zum Wochenende verzog sich das Schmuddelwetter, für das Ekel-Tief Alfred gesorgt hatte. Wo überall gefeiert wurde, lesen Sie heute auf
Regenjacke statt Badehose, Schirm statt Sonnencreme: Tief Alfred ließ nach dem sintflutartigen Dauerregen das Schlimmste befürchten. Am Wochenende war Schluss mit dem Schmuddelwetter: Alfred verzog sich noch rechtzeitig, der Sommer kehrte zurück und Tausende konnten bei den Festen und Freiluftveranstaltungen in der Region feiern.
Ein lange erwartetes Doppelfest gab es am Freitagabend in Westendorf: Der Dorfplatz und auch der Multifunktionsplatz wurden eingeweiht. Besonders der Multifunktionsplatz, der zu einem großen Teil in ehrenamtlicher Arbeit der Westendorfer entstanden ist, tut bereits seit einem Jahr mehr oder weniger offiziell seine Dienste und wird seitdem von den Bürgern gerne zum Veranstalten von Festen benutzt.
Schwieriger war es, so Bürgermeister Steffen Richter, den gemeinsamen Nenner in der Bürgerschaft bei der Gestaltung des Dorfplatzes zu finden. Und das nicht zum ersten Mal. Richter hatte lange in Archiven geforscht und herausgefunden, dass es auch schon vor 30 Jahren, als der Platz erstmals umgestaltet wurde, nicht einfach war, sich untereinander zu verständigen. Damals musste gar die alte Schule für die Gestaltung weichen.
Doch damit waren die Feierlichkeiten in Westendorf noch nicht zu Ende. Am Samstag ging es um das 70-jährige Bestehen des VfL Westendorf. Und dabei zeigte der Verein gleich einmal, wie gut es sich auf dem neuen Multifunktionsplatz feiern lässt. Obwohl Westendorf das dritte große Fest innerhalb weniger Wochen erlebte, war den Gästen nicht die Feierlaune abhandengekommen. Es fehlte weder an Gästen noch an Helfern.
Größter Publikumsmagnet im westlichen Landkreis war das viertägige Musik- und Kulturfestival Dinkel. Rund 10 000 Besucher kamen nach Dinkelscherben, um auf dem Gelände im Ortszentrum die Konzerte und Shows zu erleben. Über 30 Bands spielten auf vier Bühnen. Selbst als es Donnerstagnacht vom Himmel kübelte, harrten viele Gäste aus. Die härtesten von ihnen waren die Fans von „Rainer von Vielen“: Sie tanzten im Regen vor der Rock-Stage. Im Vorfeld hatten die Veranstalter noch zusätzliche Unterstellmöglichkeiten geschaffen, die großen Pfützen auf der Wiese des Geländes unterhalb des Rathauses abgepumpt und Hackschnitzel ausgebracht, damit sich der Untergrund nicht in einen Morast verwandelt.
Wie im vergangenen Jahr gab es außerdem Einlasskontrollen. Doch die Helfer des Sicherheitsdienstes hatten eine angenehme Aufgabe: Nach Auskunft des Veranstalters gab es keine Zwischenfälle, das Festival blieb friedlich. Das trägt genauso zum Erfolg der Großveranstaltung bei wie das bunte Programm. Von Blasmusik bis Heavy Metall oder Jazz: Für jeden Geschmack und jedes Alter ist etwas geboten. Die Musik ist Dreh- und Angelpunkt genauso wie buntes Programm. Wer das Dinkel-Festival besuchte, konnte sich vor den vier Bühnen austoben. Oder gemütlich über das Gelände flanieren und die besondere Stimmung mitten im Grün aufsaugen. Freilich konnte jeder auch eine Pause einlegen und die Spezialitäten probieren: Bratwürstel genauso wie selbst zubereitete Falafel von drei jungen Syrern, die in der Marktgemeinde untergekommen sind. Apropos wohlfühlen: Auch die Musiker des Berliner Streichorchesters kommen immer wieder aus der Bundeshauptstadt, um – wenn es sein muss – liegend Geige zu spielen. Sie schätzen die besondere Stimmung des Festivals. (mit brast, elhö, »Aufgefallen, karrt) Seite 5 und 9