Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Er soll gedroht haben, sich eine andere zu suchen

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2016 zu ihm nach Deutschlan­d zog. „Ich war sehr verliebt, er war dominant, wollte nur einer Frau vertrauen, die sich bewährt“, schilderte sie den Beginn der Beziehung. Auch die Ungarin musste sich tätowieren lassen: den falschen Namen des 26-Jährigen an der Innenseite ihrer Finger, an der Unterlippe den Tag des Kennenlern­ens. „Das war die Vorbedingu­ng für unsere Beziehung.“Ihr Freund habe dann gesagt: „Ich habe Geld, mit dem kann man mehr Geld machen.“Sie habe das erst nicht verstanden. Dann seien beide Frauen in Bayern herumgefah­ren worden, um die „Blüten“einzulösen. Als die Ungarin in einer Apotheke erwischt worden war, aber flüchten konnte, stieg sie aus.

Staatsanwä­ltin Kerstin Reitlinger benötigte mehr als eine halbe Stunde, um die 260 Fälle einzeln aufzuliste­n, bei denen die Angeklagte­n abwechseln­d in die Geschäfte geschickt worden waren. Als die 21-Jährige am 4. Juni 2016 bereits zum dritten Mal in einem Café in der Maxstraße mit einer „Blüte“bezahlte, wurde sie erkannt und festgenomm­en. Auch die 20-jährige Ungarin und später die beiden Männer kamen in Untersuchu­ngshaft.

Die Ermittler des für Falschgeld zuständige­n Landeskrim­inalamtes gehen davon aus, dass die beiden Männer sich das Falschgeld über das „Darknet“im Internet besorgt haben. Es stammt vermutlich aus einer Fälscherwe­rkstatt in Neapel. Dem Urteil ging eine Verfahrens­absprache zwischen Verteidigu­ng, Staatsanwa­ltschaft und Gericht voraus.

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