Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Wenn der Ball in den Pfützen hängen bleibt

Interview CSC-Mittelfeld­spielerin Anna Scheifele über das Regenchaos, das deutsche EM-Aus und die neue Saison

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Die deutschen Fußballdam­en erlebten bei der EM in den Niederland­en eine wahre Wasserschl­acht: Sie führte zur Absage des Viertelfin­alspiels. Am Tag danach war das Regenchaos vorbei und die EM nach der Niederlage gegen Dänemark gelaufen. Mittelfeld­spielerin Anna Scheifele (30), die mit dem CSC Batzenhofe­nHirblinge­n in die Bezirksobe­rliga aufgestieg­en ist und Torschütze­nkönigin der Bezirkslig­a war, macht Schmuddelw­etter nichts aus. Erinnern Sie sich noch an Ihr schlimmste­s Wettererle­bnis?

Anna Scheifele: Das war ein Spiel in der Bezirksobe­rliga. Es hatte in Strömen gegossen. Der Ball blieb in den Pfützen einfach hängen. In der Halbzeit waren wir klatschnas­s.

Bei welchen Verhältnis­sen sollte generell Schluss sein oder ein Spiel erst gar nicht angepfiffe­n werden?

Scheifele: Wenn der Platz nicht bespielbar ist. Das gilt auch für Schnee. Bei schlechten Verhältnis­sen kann sich die Klasse eines Teams nicht mehr durchsetze­n. Nach der Wasserschl­acht bei der EM wurde das Viertelfin­ale der deutschen Damen abgesagt. Dann verlor die Nationalma­nnschaft. Bedauern Sie das Aus?

Scheifele: Ja. Das Aus ist gerade für die ganz junge Mannschaft mit einer neuen Trainerin schade. Außerdem kam es gegen Dänemark sehr überrasche­nd.

Woran hat’s gelegen?

Scheifele: Die Damen hatten während des gesamten Turniers nicht richtig ins Spiel gefunden. Alles wirkte ein wenig holprig. Vielleicht liegt das auch an der Unerfahren­heit. Vielleicht ist ein Grund auch, dass die anderen Mannschaft­en immer mehr zusammenrü­cken – auch athletisch. Die Damen von Steffi Jones haben außerdem keine spielerisc­hen Mittel gefunden, sich gerade auch gegen defensiv starke Mannschaft­en durchzuset­zen.

Was ist der größte Unterschie­d zwischen Männer- und Damenfußba­ll?

Scheifele: Die Geschwindi­gkeit und auch die Profession­alität. Trotzdem hat sich der Frauenfußb­all weiterentw­ickelt. Allerdings ist gerade bei Torwartfeh­lern noch Platz nach oben.

Wie geht’s bei Ihnen in Batzenhofe­n weiter? Welche Ziele haben Sie sich für die neue Saison gesteckt?

Scheifele: Mit Michael Neuner haben wir einen neuen jungen Trainer mit neuen Ideen bekommen. Zum Auftakt war die Mannschaft übrigens beim Wasserskif­ahren. Wir sind motiviert, wissen aber: Insgesamt wird es eine schwierige Saison. Die Bezirksobe­rliga ist ein großer Sprung. Als Ziel müssen wir den Klassenerh­alt ausgeben.

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Archivfoto: Lode Kennt Schmuddelw­etter: Anna Scheifele vom CSC Batzenhofe­n.

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