Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Tourismusgesellschaft sorgt sich um neue Hotelpläne
doch noch gerettet werden kann. Hehl hat nicht nur die Stadt und die Augsburger Abgeordneten um Hilfe gebeten. Inzwischen ging auch ein Schreiben nach München an Ministerpräsident Horst Seehofer. „Bitte retten Sie eines der größten Eisenbahnmuseen Deutschlands“, so der Tenor des Brandbriefs.
Hehl verweist darauf, dass im Bahnpark 17 Jahre Aufbauarbeit stecken, und zwar in enger AbstimBei mung mit Stadt, Bezirk und zahlreichen weiteren staatlichen Förderern. Nun aber sei das Projekt im Zuge des neuen und langwierigen Genehmigungsverfahrens in die Mühlen der Behörden geraten, was zu enormen wirtschaftlichen Schäden geführt habe.
Was passiert, wenn das Schaugelände dichtmachen muss? Dann wären über drei Millionen Euro verbaute öffentliche und private Fördergelder verloren, so die Rechnung. Teilweise sanierte Baudenkmäler auf dem Areal an der Firnhaberstraße wären ohne Zukunftsperspektive. Zudem stünden rund zehn Millionen Euro an anderen Investitionen auf der umliegenden Industriebrache auf dem Spiel. Hehl hofft nun auf finanzielle Soforthilfe des Freistaates. Dann wäre Zeit gewonnen, um ein sicheres Trägermodell für die Zukunft zu organisieren.
OB-Sprecher Goerlich wies gestern Kritik zurück, wonach sich die Stadtspitze nicht entschieden genug hinter den Bahnpark stelle. „Die Stadt will, dass der Bahnpark kommt, sonst würden wir nicht mit vereinten Kräften an einer Genehmigungsfähigkeit arbeiten.“Die Stadt beteilige sich finanziell mit 100 000 Euro. Von Verzögerungen der Behörden könne nicht die Rede sein. Vielmehr seien von Hehl zunächst unvollständige Unterlagen eingereicht worden. Letztlich sei das Projekt „Bahnpark“aber abhängig von der erfolgreichen Durchführung eines Planfeststellungsverfahrens. Dafür sei die Regierung von Oberbayern zuständig.
Wird wirklich genug getan? Mehr Engagement vonseiten der Stadt und des Freistaats für den Bahnpark hält der frühere bayerische Minister und heutige Vorsitzende des Landesdenkmalrats, Thomas Goppel (CSU), für notwendig. Bei einem Projekt dieser Größenordnung sei ein privater Träger allein überfordert. Nötig sei ein Trägermodell mit einer öffentlich-rechtlichen Beteiligung. Wichtig ist aus Sicht von Goppel auch eines: „Eine einflussreiche Person muss sich an die Spitze der Bewegung stellen“. Denkbar sei der OB oder eine andere Persönlichkeit aus Augsburg.