Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Diese Freibadsai­son ist „Bombe“

Freizeit Auch wenn der Sommer derzeit eine Pause macht – für die meisten Planschpar­adiese war er bislang eine Wucht. In Gersthofen und Meitingen wurden schon über 30000 Besucher mehr gezählt

- VON JESSICA SOCHER UND MANUELA BAUER

Auch wenn der Sommer gerade eine Pause macht – bislang lief die Saison für die meisten Freibäder im Augsburger Land bombig. Mit einer Ausnahme profitiert­en alle von der wochenlang­en Schönwette­rperiode, die schon an Pfingsten angebroche­n war. Wer es nicht mehr weiß: Der Sommer kam heuer schon im Juni und bescherte dem Augsburger Land überdurchs­chnittlich­e Temperatur­en und Sonnensche­indauer. Dieser Trend schwächte sich zwar im Juli ab, einen richtigen Durchhänge­r gab es aber nicht. Und das gilt auch für die Freibäder. ● Während es in der letzten Saison bis Anfang August ungefähr 61000 Besucher waren, sind es dieses Jahr im selben Zeitraum mehr als 80 000. Der Andrang sorgt erfahrungs­gemäß für Engpässe bei den Parkplätze­n. Klara Simon von den Stadtwerke­n sagt: „Es kommt auf die Uhrzeit an. Manchmal muss man noch eine Runde drehen, um einen Parkplatz zu finden, oder auch mal ein paar Minuten zum Freibad laufen.“Trotz des Besucheran­drangs seien ihr beim Kiosk keine Probleme aufgefalle­n. „Die Lieferante­n können sehr kurzfristi­g handeln und so ist immer genügend Verpflegun­g für die vielen Besucher vorhanden“, sagt sie. ● Anton Schmid vom Freibad Kutzenhaus­en kann es nur bestätigen: Das gute Wetter lockt die Besucher an. „Es ist vergleichb­ar mit unserem besten Jahr 2015. Die Regentage sind an einer Hand abzuzählen, weswegen so viele Menschen ins Freibad gehen.“2014 wurde der Parkplatz erweitert, sodass nun genug Platz für die vielen Autos ist. Schmid ist froh, denn hätten sie es damals nicht gemacht, gäbe es nun ein Problem. ● Exakt 61 090 Besucher waren bis zum Montag im Sun Splash in Meitingen. Das sind deutlich mehr als im verregnete­n Sommer 2016 mit nur 46 000 Badegästen. Karl-Heinz Mayer, Kämmerer in Meitingen, kennt sogar den Rekordtag: „Am Mittwoch, 19. Juli, hatten wir den heißesten Tag des Jahres und mit 2635 Besuchern eine Bestmarke.“

Der große Parkplatz, der mit der Sporthalle verknüpft ist, kann die Menschen im Regelfall alle unterbring­en, allerdings kann es auch mal sein, dass bei Stoßzeiten in der Straße daneben geparkt werden muss. Denn das Freibad liegt nicht inmit- eines Wohngebiet­s, sondern im Grünen, wohin die Familien mit ihrem Gepäck per Auto anreisen müssen. ● Dort wurde jüngst die 40 000. Besucherin begrüßt – bis Mitte September könnte das Bad also noch die 50000-Besucher-Marke knacken und in Reichweite seiner bisherigen Rekordsomm­er kommen. ● Etwas neidisch schaut Edgar Kalb, Bürgermeis­ter von Dinkelsche­rben, nach Fischach. Von den dortigen Zahlen ist das Waldfreiba­d Dinkelsche­rben noch weit entfernt: „Wir hatten heuer noch nicht mal 30000 Besucher“, sagt Kalb. Mit Sorge beobachtet der Bürgermeis­ter, dass die Gästezahle­n tendenziel­l abnehmen – und damit auch das Defizit steigt, das die Gemeinde jedes Jahr bezahlen muss: In den Achtziger- und Neunzigerj­ahren habe das Bad häufig 60000 bis 65000 Besucher gezählt. Im vergangene­n Jahr waren es etwas über 30000 Gäste, im heißen Sommer 2015 mehr als 44 000.

In diesem Sommer gab es zwei besonders gute Tage, an denen mehr als 1000 Besucher kamen: der 22. Juni und der 1. August.

Das Dinkelsche­rber Freibad wurten de 1964 gebaut. Zwar hat das Schwimmerb­ecken vor einigen Jahren eine Edelstahla­usstattung bekommen, die Angebote sind über die Jahrzehnte aber gleich geblieben: Schwimmerb­ecken, Sprungturm, kleine Rutsche, Planschbec­ken. Damit das Bad wieder mehr Gäste anlockt, müsse es eine besondere Attraktion geben, findet der Bürgermeis­ter. Der Gemeindera­t hat beschlosse­n, den Kinderbere­ich neu zu gestalten und den Umkleidebe­reich zu sanieren. Geschätzte Kosten: 760000 Euro. Doch das reicht Kalb nicht. Er hätte gern eine große Rutsche.

 ?? Foto: Marcus Merk ?? Meist ein deutliches Zeichen für einen guten Freibadsom­mer. In Gersthofen konnte der Arschbombe­nwettbewer­b stattfinde­n, der schon gelegentli­ch den Launen des Wetters zum Opfer gefallen war
Foto: Marcus Merk Meist ein deutliches Zeichen für einen guten Freibadsom­mer. In Gersthofen konnte der Arschbombe­nwettbewer­b stattfinde­n, der schon gelegentli­ch den Launen des Wetters zum Opfer gefallen war

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