Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Brückensperrung: Erst Ruhe, dann mehr Verkehr
Zum Artikel „Brückensperrung: Der Är ger ist programmiert“(AZ vom 26. Au gust):
Als Anlieger entlang der Meitinger Straße in Thierhaupten freut’s uns zunächst, denn endlich können wir mal unsere Gärten in Ruhe genießen. 10 000 Kraftfahrzeuge pro Tag weniger, davon mindestens 3000 Lkw.
Nachtruhe wird dann nicht nur zwischen 2 und 3.30 Uhr sein. Leider wird das nicht so bleiben, denn hinterher wird der Schwerlastverkehr um mindestens 50 Prozent zunehmen durch Schlackentransporte vom Lech-Stahlwerk Herbertshofen zur Deponie Holzheim und durch großflächige Kiesausbeute vom Gut Hemerten. Dies ist wohl der Hauptgrund dafür, dass die drei Brücken Richtung B 2 überarbeitet werden müssen.
Der Meitinger Ortsteil Waltershofen hat schon bei 6000 Kfz eine Umfahrung und Lärmschutz bekommen, Münster am Lech baut außerhalb der Ortschaft einen bisherigen Feldweg aus, damit die Deponie-Lkws nicht die Gemeinde durchfahren müssen. Aber den Bürgern von Thierhaupten will man’s zumuten.
Zum programmierten Ärger bleibt noch zu erwähnen, dass die neu errichteten Radlerbrücken zu schmal konzipiert wurden, sodass Notfahrzeuge wie Sanka, Polizei und Notarzt nicht drüberfahren können. Dabei wären die Brücken ausreichend tragfähig, sind doch während der Bauphase die zwar schmalen, aber trotzdem schweren Baufahrzeuge der Baufirma immer wieder darübergerollt.
Das Einkaufsviertel Via Claudia in Meitingen wird die fehlende Kundschaft aus Altbayern wohl bemerken. Und auch dem Volksfest in Thierhaupten sollte es nicht passieren, dass die Musik im nächsten Sommer vor einem halb leeren Zelt spielen muss, weil die Schwaben dann nicht über den Lech fahren können.
Anton Ludl, Thierhaupten