Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Die erste Regel im Kampf mit dem Drucker
Liebe Kollegen – und damit meine ich jetzt nicht nur meine, sondern alle, die nicht alleine arbeiten. So ein Drucker, der hat seine Tücken. Das weiß ich aus Erfahrung. Mal druckt er nicht das, was ich will. Dann druckt er viel zu viel. Mal nur schwarz-weiß, und dann alles in Farbe. Mal warte ich ewig vor dem Gerät, es stöhnt, doch nichts passiert. Erst wenn ich mich setze, saust die Seite raus. Es ist ein Elend – vor allem, weil ich selbst an den meisten Fehlern des Geräts schuld bin. Sie wissen schon, ein Gerät ist immer nur so schlau wie sein Benutzer …
Deshalb ist es für mich erleichternd, wenn ich Szenen wie diese beobachte: Ein Kollege steht vor dem Drucker. Wartet, geht wieder. Kommt zurück, wartet, geht wieder. An seinem Platz holt er sich Verstärkung. Ein zweiter Kollege und er starren auf den Bildschirm, klicken, gehen zum Drucker, warten, setzen sich. Der Drucker schweigt. Schließlich surrt ein zweiter Drucker. Kollege Nummer eins läuft hin und sagt: „Dann drucke ich halt hier.“Das zeigt mir: Ich bin nicht alleine mit meiner Schwäche. Auch anderen verweigert das Gerät die Zusammenarbeit. Allerdings kenne ich meine Feinde und daher die Ursache Nummer eins bei Drucker-Beschwerden: Das Papier ist leer.
Deshalb ein Tipp für alle Leidgeplagten: Ein Drucker zeigt an, wenn ihm die Grundlage fehlt. Bei unserem Modell etwa steht auf dem Display des Geräts: „Mehr Papier“. Das ist nicht der Anfang des Satzes: „Mehr Papier geht nicht.“Es steht auch nicht für „Mehr Papier als genug“. Es ist ein Befehl. Kommt man also nach Szenen wie der beschriebenen an das Gerät und dem Befehl nach, passiert Folgendes: Es spuckt unzählige Seiten bedruckt mit demselben Inhalt aus, weil schon etliche Kollegen an der Technik gescheitert sind. Manchmal sind eben die naheliegenden Lösungen besonders kompliziert.