Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Marktsonntag: Erfolg dank Sonnenschein
Aktion Am zweiten Plärrerwochenende durften die Geschäfte in Oberhausen öffnen. Zahlreiche Verkaufsstände und ein Rahmenprogramm wurde den Besuchern geboten. Doch das Angebot kam nicht überall gut an
Nach Dauerregen ließ sich am Sonntag die Sonne blicken, ein Glück für die Augsburger und besonders für den Stadtteil Oberhausen. Denn dort fand zum 27. Mal der Marktsonntag in der Ulmer Straße statt. Neben vielen Händlern präsentierten sich auch einige politische Parteien mit ihren Kandidaten für die Bundestagswahl. Und natürlich hatten dort auch die ansässigen Geschäfte geöffnet.
Über großen Andrang freute man sich beispielsweise im Trachtengeschäft Trachten Huber. Das Familienunternehmen gibt es seit 1927 und somit war es bislang auch bei jedem Marktsonntag in Oberhausen mit dabei, erzählt Besitzerin Christa Huber. Gerade für ihr Geschäft sei der Markt am zweiten Plärrersonntag ein guter zusätzlicher Verkaufstag. „August und September sind für unser Geschäft die wichtigsten Monate“, erklärt ihr Ehemann Hermann Huber.
Nach dem Aus der beiden Innenstadt-Marktsonntage hofft Huber, dass die Stadt doch noch eine Regelung findet. Der Verwaltungsgerichtshof hat die Veranstaltungen in der Innenstadt vorerst gestoppt. Neben dem Oberhauser Marktsonntag, der wegen des Plärrers stattfinden kann, gibt es noch einen zur Lechhauser Kirchweih am dritten Sonntag im Oktober. Huber findet, das aber insgesamt vier Marktsonntage in Augsburg genügen. „Sonntag soll Sonntag bleiben und nicht generell verkaufsoffen werden“, sagt er.
Ein Stückchen weiter in Richtung Helmut-Haller-Platz hatte Feinkost Wolf seinen Stand aufgebaut. Christina Teichert ist bereits das 15. Mal in Oberhausen dabei und freue sich, „damals wie heute“über die vielen netten Leute, die den Markt besuchen. Verändert habe sich jedoch das Angebot, erzählt sie. „Heute gibt es viel mehr Anziehsachen. Früher war das Angebot vielfältiger.“Sie sehe den Grund dafür, dass für einige ihrer Marktkollegen der Umsatz nicht mehr gepasst habe und diese dem Markt fernbleiben würden. „Die Kaufkraft der Besucher lässt nach“, sagt sie.
Auch Waltraud Herb aus Oberhausen hat diesen Eindruck gewonnen. Dennoch kommt sie immer wieder gerne vorbei: Als langjährige Besucherin verbindet sie den Marktbummel mit einem Spaziergang. „Es macht Spaß, weil man eventuell etwas kauft, was man sonst nicht kaufen würde“, sagt sie bezüglich des Angebots der verschiedenen Fieranten.
Organisatorin Hannelore Köppl von der Arbeitsgemeinschaft der Vereine und Organisationen in Augsburg-Oberhausen (Arge) teilte den Eindruck vom kleineren Angebot nicht. Im Gegenteil, sie freute sich über einige neue Fieranten, die in diesem Jahr das erste Mal dabei waren. Die Textil-, Gürtel- und Taschenverkäufer seien die Konstanten, die immer kämen.
Rund 60 Stände hatten sich zum 27. Oberhauser Marktsonntag angemeldet. „Im Gesamten betrachtet bin ich sehr zufrieden“resümiert Köppl. Sie schätzte insgesamt mehr Besucher als in vergangenen Jahren, wohl auch aufgrund der trockenen Witterung. Im vergangenen Jahr waren nach Schätzungen der Arge rund 6000 Besucher zum Oberhauser Marktsonntag gekommen. Gemeinsam mit ihren Mitstreitern von der Arge organisierte Köppl auch ein kleines Rahmenprogramm beim Marktsonntag. So startete dieser beispielsweise nach einigen Grußworten des Ordnungsreferenten Dirk Wurm mit einem kleinen Umzug, angeführt von den Aretsrieder Musikanten. Kinder konnten sich in der Ulmer-Passage schminken lassen und am Ende der Straße, Richtung Wertachbrücke, stellten die American Car Friends ihre sauber polierten Straßenkreuzer zur Schau. Die FCA-Spieler Marco Richter und Raphael Framberger standen für einige Zeit für Autogramme und Fotos bereit.
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Im Internet Fotos vom Oberhauser Marktsonntag finden Sie unter www.augsburger allgemeine.de