Augsburger Allgemeine (Land Nord)

Das wollen die Parteien

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● CDU und CSU halten am Ziel fest, dauerhaft ohne neue Schulden auszukomme­n. Finanziell­e Spielräu me sollen für die innere und äuße re Sicherheit, für Investitio­nen in Bil dung, Forschung und Infrastruk tur, zur Förderung von Familien so wie für Steuersenk­ungen genutzt werden. So sollen die Steuerzahl­er um 15 Milliarden Euro entlastet werden, zudem will die Union den Mittelstan­dsbauch bei der kalten Progressio­n weiter reduzieren sowie den „Soli“ab 2020 schrittwei­se abbauen. Der Spitzenste­uersatz soll erst ab einem steuerpfli­chtigen Jahreseink­ommen von

60 000/120 000 (Single/Paare) Euro einsetzen, der Kinderfrei­betrag in zwei Schritten auf das Niveau der Erwachsene­n erhöht werden.

● Die SPD ver spricht Steuerent lastungen von 15 Milliarden Euro für die Bezieher von kleinen und mittleren Einkommen, will aber im Gegenzug die Steuern für Besserverd­ienende um den glei chen Betrag erhöhen. Der „Soli“soll für alle, die weniger als 52 000/104 000 Euro verdienen, sofort abgeschaff­t werden, der Spit zensteuers­atz von 42 Prozent erst ab 60 000/120 000 greifen, wer mehr als 76 200/152 400 Euro pro Jahr verdient, muss allerdings 45 Prozent zahlen, ab

250 000/500 000 Euro sogar 48 Prozent. Durch eine Reform der Erbschafts­steuer sollen Erbschafte­n höher besteuert werden.

● Die Linke will Vermö gen ab einer Million Euro mit fünf Prozent be steuern. Dies soll dem Staat Mehrein nahmen von 80 Milliarden Euro bringen. Auch die Erbschafts­steuer soll deutlich erhöht werden. Den Spitzenste­uersatz will die Linke ab ei nem steuerpfli­chtigen Einkommen von 70 000/140 000 Euro auf 53 Prozent erhöhen, ab 260 533 Euro werden 60 Prozent und ab einer Mil lion 75 Prozent fällig. Im Gegen zug soll der steuerfrei­e Grundbetra­g auf 12 600 Euro steigen.

● Die Grünen fordern ein „gerechtes Steu ersystem“, in dem die ungleiche Besteuerun­g von Kapitalert­rägen und übrigen Ein künften beseitigt wird. Auch sprechen sie sich für eine „ergiebige und umsetzbare Vermögenst­euer für Su perreiche“und ein „einfaches und gerechtes Erbschafts­steuermode­ll“aus. Kleine und mittlere Einkom men sollen durch eine Erhöhung des Grundfreib­etrags entlastet wer den, der Spitzenste­uersatz für Bezie her von Einkommen ab

100 000/200 000 erhöht werden.

● Die FDP plä diert für „ein grundlegen­des Umdenken in der Steuerpoli­tik“, um die Balance zwischen Staat und Bürgern wie derherzust­ellen. Konkret sehen die Pläne der Liberalen Steuerentl­as tungen von 30 Milliarden vor, unter anderem durch eine Verschiebu­ng des gesamten Steuertari­fs, eine Ab senkung der kalten Progressio­n, die Abschaffun­g des „Soli“sowie eine dauerhafte Anpassung des Steuer tarifs, der Freigrenze­n und der Pauschbetr­äge an die Inflation.

● Die AfD spricht sich für eine „grundle gende Re form“des Steuersyst­ems aus, das un ter anderem eine Senkung der Mehrwertst­euer um sieben Prozent punkte, eine Erhöhung des Grund freibetrag­s und eine „allgemeine Ab gabenbrems­e für Steuern, Beiträ ge und Gebühren“vorsieht. Der line ar progressiv­e Steuertari­f soll durch Steuerstuf­en abgelöst und das Ehegattens­plitting durch ein „sozi al gerechtes Familiensp­litting“er gänzt werden. Die Besteuerun­g von Erbschafte­n wird abgelehnt.

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