Augsburger Allgemeine (Land Nord)
Schröder schwört das Team ein
Basketball Die deutsche Mannschaft muss sich im Achtelfinale gegen Frankreich beweisen. Dafür wählt der NBA-Jungstar mitunter auch martialische Worte
Mit martialischen Worten schwört Dennis Schröder sein Team auf den Achtelfinal-Schlager gegen Frankreich ein. Im Duell mit dem Europameister von 2013 wollen die deutschen Basketballer um ihren NBA-Jungstar erstmals seit den Glanzzeiten von Dirk Nowitzki wieder das EM-Viertelfinale erreichen. „Die Jungs stärken mir den Rücken! Wir ziehen zusammen in den Krieg!!!“, schrieb der 23 Jahre alte Anführer vor dem Auftakt der Endrunde am Samstag (14.15 Uhr/Telekom bei Instagram unter einem Bild mit Mannschaftskollegen. „Istanbul, wir sind bereit!!!“
Nach der erfolgreichen Vorrunde in Tel Aviv mit drei Siegen strebt das Team von Bundestrainer Chris Fleming am Bosporus die nächste Überraschung an. Und will sich dabei auch nicht vom eigenen Außenseiterstatus nervös machen lassen. „Die Jungs sind voll konzentriert, sie wissen, dass es um die Wurst geht“, betonte Ingo Weiss, Präsident des Deutschen Basketball Bunds. „Für Istanbul sind die Karten alle neu gemischt.“Doch dort wartet auf die DBB-Auswahl ein ganz schwerer Weg.
Bei einem Sieg über Frankreich, EM-Dritter von 2015, gäbe es wahrscheinlich das Viertelfinalduell mit Titelverteidiger Spanien. Durch die deutliche Niederlage zum Vorrunden-Finale gegen Mitfavorit Litauen hatten Schröder & Co. den Gruppensieg und eine leichtere Ausgangslage verspielt. Nun muss das junge Team gegen den Weltranglistenvierten beweisen, dass es auch ein absolutes Topteam bezwingen kann. „Wir haben Italien geschlagen, die sind auch ein ganz Großer. Wir können jeden schlagen“, betonte Kapitän Robin Benzing und sagte nach dem ersten Warmwerfen im Sinan Erdem Dome: „Die Tagesform ist wichtig, wir müssen gut rauskommen. Wir dürfen uns keine Fehler leisten.“
Seit zehn Jahren stand die DBBAuswahl nicht mehr im Viertelfinale, die Franzosen hingegen gewannen bei den drei vergangenen Kontinentalturnieren immer eine Medaille. Doch wie Nowitzki 2015 bei Deutschland erklärte der langjährige Anführer Tony Parker nach Olympia vor einem Jahr seinen Rücktritt aus dem Nationalteam.